Traumberuf Architekt? Über dieses Berufsbild existieren viele Klischees – und wie so oft sind nur einige davon wahr: Architekten planen, zeichnen und rechnen – am Ende steht meist ein ansehnliches Gebäude. Bis man aber überhaupt diesen Beruf ergreifen kann, vergehen meist viele Jahre. Die Ausbildung ist lang und anstrengend. Aber es lohnt sich, denn die Marktchancen stehen gut.
Wie wird man Architekt?
Der klassische Weg zur Architektur verläuft selbstverständlich über ein Studium. Das Architekturstudium hat eine Sonderrolle an vielen Unis, denn es handelt sich um eine eigenwillige Mischung. Architekten sind halbe Künstler aber auch halbe Ingenieure. Sie können entwerfen und planen, aber auch statische Berechnungen durchführen. Die Mühe lohnt sich: Aufträge für Architekten gibt es in jeder großen Stadt genug.
Aber: Nur die besten ziehen die großen Fische an Land. Oft werden Aufträge von öffentlichen Stellen ausgeschrieben und die Architekten bewerben sich darauf, entweder einzeln oder im Verbund als Architektenbüro. Wer den besten Entwurf zu den günstigsten Konditionen hat, gewinnt den Zuschlag. Der Architekt ist dann in der Regel mehrere Jahre mit dem Projekt beschäftigt und rechnet auf Honorarbasis ab.
Architekten gehören in der Regel zu den freien Berufen, das heißt sie sind überwiegend selbstständig und arbeiten projektbasiert.
Das hat Vor- und Nachteile. Durch das Ausbleiben einer Anstellung können sie sich nicht einfach so erlauben, krank zu werden oder bei dichter Auftragslage Urlaub zu machen. Dafür verdienen sie oftmals sehr gut. Die hohen Verdienstchancen stellen sich aber meist erst nach vielen Jahren Berufserfahrung ein. Am Anfang müssen Architekten zunächst dafür sorgen, dass ihre potentiellen Kunden von ihnen überzeugt sind. Das heißt, sie fangen mit kleinen Aufträgen an und arbeiten sich langsam nach oben.
Was muss man als Architekt können?
Architekten sollten in erster Linie eine gewisse kreative Begabung haben. Dabei zählt nicht so sehr, dass angehende Architekten gut zeichnen können müssen. Vielmehr brauchen sie ein räumliches Vorstellungsvermögen. Wer sich beispielsweise gut orientieren kann und gern bastelt, verfügt über ein solches Vorstellungsvermögen. Zudem sollten sie zumindest eine solide Fähigkeit zum Rechnen vorweisen können.
Mathe-Nieten können selbstverständlich auch Architekten werden, aber sie werden es im Studium eher schwer haben. Nicht zuletzt müssen Architekten auch über soziale Fähigkeiten verfügen und ausgesprochen belastbar sein. Gerade in der Schlussphase eines Bauprojekts tun sich oft viele unvorhergesehene Probleme auf, die der Architekt schnell beheben muss.
Ein solider Sozialcharakter des Architekten sorgt auch dafür, dass sie kluge und am Menschen orientierte Bauprojekte umsetzen können. Ein Gebäude sagt nicht zuletzt etwas über die Personen aus, die darin leben – sondern auch über die Menschen, die es gestaltet und gebaut haben. Damit handelt es sich bei der Architektur um einen der vielseitigsten Branchen überhaupt.