Wie können Mittelstandsbeteiligungen dem deutschen Mittelstand helfen?

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Im vergangenen Jahr griff eine Großzahl des deutschen Mittelstandes auf Beteiligungen zurück. Die Investitionen beliefen sich auf circa 3,6 Milliarden Euro. Noch vor Kurzem waren Beteiligungsgesellschaften als Heuschrecken verschrien. Heute sind die PEG (Private-Equity Gesellschaften) oftmals die letzte Rettung für viele mittelständischer Unternehmen.

Im Jahr 2017 fanden in Deutschland für fast 21 Milliarden Euro Verkäufe von mehr als 170 Unternehmen an Private Equity Firmen statt. Nach wie vor sind chinesische und amerikanische Investoren an Deutschland interessiert. 2017 waren es, laut Ernst & Young (Prüfungs- und Beratungsgesellschaft), etwa 10 Milliarden Euro, die von amerikanischen und chinesischen Investoren in deutsche Unternehmen investiert wurden.

Was ist Private-Equity?

Private-Equity ist am ehesten mit außerbörslichem Eigenkapital übersetzbar. Kapitalbeteiligungsgesellschaften erwerben, über einen festgelegten Zeitraum Unternehmensanteile und erwirtschaften finanzielle Renditen. Europa und Deutschland sind hinsichtlich Beteiligungen noch eher jungfräulich. In Amerika und England sind solche Unternehmensfinanzierungen seit Jahrzehnten üblich.

Für die Investitionen suchen sich die Beteiligungsgesellschaften vordergründig Unternehmen aus, bei denen ein günstiges Verhältnis zwischen Risiko und eventuellen Renditen besteht. Von diesem Beteiligungskapital profitieren in den meisten Fällen junge und innovative Unternehmen.

Beteiligungsgesellschaften für den Mittelstand?

Familienunternehmen, denen eigene Mittel für erforderliche Finanzierungen fehlen, haben durch Beteiligungsgesellschaften größere Chancen Investoren zu finden. Das Beteiligungskapital ist auf viele Arten einsetzbar. Es kann beispielsweise über Minderheitsbeteiligungen der Erschließung neuer Märkte dienen oder stellt Wachstumskapital für Produkterweiterungen.

Das Spektrum reicht aber auch von Buy-outs bis hin zu Nachfolgeregelungen. Beteiligungsgesellschaften können genauso hilfreich beim Zugang zu Forschungseinrichtungen und Netzwerken sein, Innovationsprojekte fördern und auch Internationalisierungsvorhaben unterstützen.

Die Beteiligungsgesellschaften verfügen über weitaus mehr Eigenkapital, als es noch vor einigen Jahren der Fall war. Besonderes Interesse haben die Private-Equity-Gesellschaften an Unternehmen der Biotechbranche und der IT-Branche. Auch Unternehmen aus dem Bereich Umwelt und Medizintechnik stehen hoch im Kurs. Das gesteigerte Interesse an mittelständischen Unternehmen ist mit den derzeit hohen Preisen deutscher Unternehmen zu erklären.

Was tut sich auf dem deutschen Markt?

Durch die Private-Equity wurden im letzten Jahr im deutschen Mittelstand etwa 3,6 Milliarden Euro finanziert. Dabei gingen fast ein Drittel aller Transaktionen auf Kosten für die Unternehmensnachfolge. Damit wird deutlich, inwiefern Private-Equity-Gesellschaften mittlerweile als Retter für Familienunternehmen gelten. Gerade bei Familienunternehmen ist die Frage der Nachfolge oft problematisch und dabei so wichtig für die Zukunft des Unternehmens.

Geschätzt 100.000 Eigentümer scheiden in Deutschland in den nächsten Jahren aus ihren Unternehmen. Laut dem Finance Magazin stehen 10 von 34 Buy-outs für die Familiennachfolge. Im deutschen Mittelstand zeigt die Nachfrage nach Beteiligungsfirmen einem Aufwärtstrend.

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