Unternehmerwissen: Kostenreduzierung in Startup-Unternehmen

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Auch wenn Startups regelmäßig Fördermittel beantragen können, so dürfte bei den meisten jungen Unternehmen das Budget ein kritischer Punkt in dem sonst so erfolgversprechenden Vorhaben sein. Aber warum haben viele Startups mit solch hohen Kosten zu kämpfen und wie lassen sich diese nachhaltig senken?

Warum sind besonders die laufenden Kosten für junge Unternehmen häufig ein Problem?

Wer ein Unternehmen gründet, muss zwangsläufig damit rechnen, dass eine ganze Reihe von Investitionskosten anfallen. So müssen unter anderem separate Geschäftsräume angemietet werden, es wird eine eigene Internetpräsenz benötigt und auch die Entwicklung von zielgerichteten, effektiven Vertriebs- und Marketingmaßnahmen ist ein sehr wichtiges Thema. Solche Kostenfaktoren belasten besonders in der Anfangsphase stark das Budget des Unternehmens. Da es sich dabei jedoch oft um unausweichliche Kosten handelt, können diese nur in Form von Einsparungen an anderer Stelle bewerkstelligt werden.

Warum ist es wichtig für Startups, die Kosten möglichst gering zu halten?

Der Begriff „Startup“ lässt sich in vielen Fällen auch übersetzen mit „viel Motivation, großartige Ideen, wenig Geld“. Viele Gründer haben ein und dasselbe Problem: Die Kosten sind in der Gründungsphase enorm hoch, allerdings fallen die Gewinne zunächst oft nur relativ übersichtlich aus. Somit sind junge Unternehmen häufig auf jeden Cent angewiesen. Muss sich ein Team, eine Firma, ein Produkt oder eine Idee erst auf dem Markt beweisen, sind Finanzmittel in den wenigsten Fällen im Überfluss vorhanden. Wie aus einer Studie von CB Insights hervorgeht, scheitern etwa 29% aller Startups allein an finanziellen Problemen, die nicht selten auch von laufenden Kosten verursacht werden.

In welchen Bereichen entstehen dabei am häufigsten Kosten?

Laufende Kosten entstehen grundsätzlich nicht nur in der Produktion, sondern oft lauern auch in der Verwaltung vor allem versteckte Kosten. Dabei handelt es sich in erster Linie um Energie-, Telefon- und Materialkosten, die den Gründer vor eine harte Herausforderung stellen können. Auch in den Vertrieb kann unüberlegt viel Geld fließen, da häufig teure Mitarbeiter mit ineffektiven Vertriebskampagnen beauftragt werden oder viele finanzielle Mittel in die falschen Kanäle wie Print, Radio oder TV statt zukunftsträchtige Kanäle wie das Internet fließen. Natürlich stellen auch die anfänglichen Personalkosten einen großen Kostenfaktor dar, denn nur wenige Gründer können als Einzelunternehmer alle anfallenden Aufgabengebiete gleichzeitig übernehmen.

Mit welchen Maßnahmen lassen sich unnötige Kostenstellen identifizieren und nachhaltig reduzieren?

Es gibt eine ganze Reihe von Maßnahmen, die dazu beitragen, die anfallenden Kosten nachhaltig zu senken. Um beispielsweise die Kosten in der Verwaltung zu verringern, sollten Gründer prüfen, ob sich der Strom- und Papierverbrauch sowie die allgemeinen Druckkosten unter Umständen verringern lassen. Startups müssen nicht nur mit effizienten Geräten arbeiten und auch den Papierverbrauch möglichst geringhalten, sondern oft kann auch die Digitalisierung von Dokumenten signifikant die Kosten senken. Durch die Erstellung von PDFs und Co. statt teuren Ausdrucken lassen sich so vor allem die Druckkosten erheblich verringern.

Damit im Vertrieb keine unnötigen Investitionen getätigt werden, sollten Gründer außerdem sehr viele Ressourcen in die Ausarbeitung einer wirklich guten Vertriebsstrategie investieren. Nur so kann am Ende unter Berücksichtigung der finanziellen Mittel die zielführendsten Kanäle ausgewählt werden. Nicht zuletzt gilt es, bei der Auswahl des Personals stets auf qualifizierte und leistungsstarke Experten zu setzen, denn ein Startup kann es sich schlichtweg nicht leisten, einen oder mehrere „Underperformer“ langfristig zu finanzieren. Hier können spezielle Jobbörsen für Arbeitgeber ein guter erster Anlaufpunkt sein, um die geeigneten Mitarbeiter zu finden.

Was ist bei der Reduzierung der Kosten zu beachten und warum sollte man genau prüfen ob sich eine Reduzierung nicht sogar negativ auswirken kann?

Kosteneinsparungen können selbstverständlich einen äußerst positiven Effekt auf ein Unternehmen haben, besonders in Bezug auf das vorhandene Firmenkapital. Allerdings ist es auch möglich, dass die Produktivität oder Qualität der Firma darunter leidet. Es ist deshalb wichtig, dass besonders produzierende Unternehmen nicht versuchen durch den Einkauf billiger und minderwertiger Materialien die eigenen Kosten zu senken. Es kommt häufig vor, dass Zulieferer mit günstigen Angeboten locken, bei denen aber auch die Qualität zu wünschen übriglässt.

In der Folge kann die eigene Reputation schnell beschädigt werden, wenn tatsächlich Einsparungen in solcher Art und Weise getätigt werden. Für Gründer ist es wichtig, einen guten Kompromiss zwischen Qualität und Einsparungsmöglichkeiten zu finden.

Das Fazit

Damit Startups nachhaltige Kostenersparnisse erzielen können, müssen Gründer zahlreiche Stellschrauben im Vorfeld fein justieren, denn ohne Planung und Organisation ist das Vorhaben in der Regel von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Es ist wichtig, dass durch Kosteneinsparungen nicht die eigene Qualität leiden darf, denn dies kann unter Umständen schnell das „Aus“ für ein junges Unternehmen bedeuten.

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