Finanzierungsmodelle: Wie funktioniert ein Pfandkredit?

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Der Pfandkredit gehört zu den Finanzierungsmodellen, die nicht allzu bekannt sind. Dennoch wird er immer wieder und immer öfter genutzt, vor allem für kurzfristige Finanzierungen von Selbstständigen und Kleinunternehmern. Das Prinzip ist immer ähnlich: Bei einem Pfandhaus wird ein wertvoller Gegenstand hinterlegt, für dessen Gegenwert ein Kredit bereitstellt wird. Diesen gibt es oftmals zu deutlich besseren Konditionen als klassische Geldleihen.

Wie bekommt man einen Pfandkredit?

Für einen Pfandkredit braucht es zunächst nur ein Pfandhaus und einen Gegenstand, der einen gewissen Sachwert hat. Das kann zum Beispiel eine Uhr, Schmuck, sonstiges Edelmetall oder auch Elektronik sein. Einige Pfandhäuser nehmen auch Kraftfahrzeuge als Leihgegenstände an. Diese sind besonders beliebt, da sie nicht selten einen großen Gegenwert erzielen können. Für nicht wenige Menschen ist ein unkomplizierter Sofortkredit dank Autopfand eine gute Möglichkeit, schnell an finanzielle Hilfe zu kommen – beispielsweise um einen Startvorschuss für das frisch gegründete Unternehmen zu erhalten.

Damit der Kredit für das Auto gewährleistet werden kann, muss der Kreditnehmer auch Eigentümer des Autos sein. Er muss also sowohl den Fahrzeugbrief besitzen als auch das Auto bestenfalls gleich vor Ort haben, da für eine erfolgreiche Pfandleihe der Gegenstand beim Pfandhaus abgegeben werden muss. Für einen Autopfand geeignet sind so ziemlich alle Kraftfahrzeuge, die eine gewisse Untergrenze ihres geschätzten Wertes nicht unterschreiten. Besonders beliebt sind neben modernen Fahrzeugen auch Oldtimer. Die Schätzung wird nicht selten direkt von einem Experten des Pfandhauses übernommen.

Welche Vorteile hat ein Pfandkredit gegenüber einer regulären Geldleihe?

Gegenüber anderen Kreditmodellen überzeugt der Pfandkredit vor allem Jungunternehmer wegen seiner schnellen Auszahlung. Nicht selten wird er deswegen auch als „Blitzkredit“ oder „Sofortkredit“ beschrieben. Das Geld kann je nach Vereinbarung noch am Tag der Pfändung  ausgezahlt werden, meistens wandert es sogar direkt in bar in den Besitz des Kreditnehmers über. Ebenfalls ist es für viele Unternehmer interessant, dass die Geldleihe in der Regel ohne Schufa-Prüfung erfolgt und somit auch ein Kredit trotz Schufa-Einträge möglich ist.

Für die Geldleihe gelten unterschiedliche Konditionen. Unter Umständen kann der Pfandkredit sogar günstiger sein als ein regulärer Kredit, wobei es vor allem auf die Laufzeit ankommt. Die gesetzliche Mindestvertragslaufzeit beträgt drei Monate. Darüber hinaus kann der Kreditnehmer nach eigenem Ermessen die Laufzeit verlängern. Für die Dauer des Kredites fallen Kosten an. Gesetzlich vorgeschrieben ist dabei nur ein Mindestzins von einem Prozent pro Monat.

Je nach Wert des Darlehens fallen zusätzlich noch drei bis fünf Prozent Gebühren und ein gewisses Standgeld für die Aufbewahrung des Pfandobjekts pro Tag an. Bei einer entsprechend kurz gewählten Laufzeit kann sich ein Pfandkredit also mit herkömmlichen Kreditmodellen durchaus messen. Darüber hinaus überzeugt er vor allem durch seine schnelle Zugänglichkeit und seine flexible Abwicklung und ist damit bestens für Menschen geeignet, die schnell und unkompliziert entweder eine finanzielle Notlage überbrücken müssen oder eine Finanzspritze für ihr Unternehmen brauchen.

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