Die Euphorie einer Existenzgründung ist ein unvergleichliches Gefühl: Man hat eine tolle Idee und einen guten Businessplan, die ersten Schritte sind gemacht und bald schon nimmt die eigene Vision greifbare Züge an. Nun kommt es darauf an, die neue Idee möglichst publik zu machen.
Je nach Business eignen sich dafür unterschiedliche Optionen. Für viele Existenzgründer kann gerade das oft unterschätzte lokale Marketing extrem wichtig sein. Dieser Text zeigt, warum das so ist und wie frischgebackene Unternehmer von lokalem Marketing profitieren können.
Bekanntheit im 21. Jahrhundert
Mit dem Siegeszug des Internets hat sich etwas an der Architektur von Bekanntheit grundsätzlich verändert. Da sehr viele Geschäfte mittlerweile online abgewickelt werden, sind tritt die lokale Präsenz der Marke vermeintlich eher in den Hintergrund. Doch: Es gilt längst nicht mehr nur, Kunden per Außenwerbung direkt in die eigene Filiale zu locken. Bestenfalls schafft lokales Marketing ein Bewusstsein – die Vorstellung, dass es diesen einen Service unter einem bestimmten Schlagwort überhaupt gibt.
Die Werbemittel bleiben also die gleichen – Fahnenmasten, Aufnäher und klassisches Merchandise wie Shirts findet man hier – aber die Message hat sich grundlegend verändert. Statt Kunden von einer Dienstleistung oder einem Produkt nun direkt visuell überzeugen zu wollen, sollten alle modernen Werbeartikel einen Hinweis entweder auf einen einschlägigen Markennamen oder die entsprechende Online-Präsenz tragen.
Der Kunde ist flüchtiger geworden, er prägt sich Namen höchstens noch ein und schlägt dann zu Hause im Internet selbst nach. Gleichzeitig fühlt er sich dadurch aber auch weniger kontrolliert, er ermächtigt sich seiner eigenen Rechercheleistung und kann stolz von sich behaupten: Ich habe da von dieser Sache gehört, und jetzt möchte ich mehr erfahren. Dieser psychologische Effekt neuerer Werbung sollte geschickt genutzt werden.
Werbung als Identifikationsmittel
Gelingt dem Existenzgründer die Etablierung der eigenen Marke optimal, dann schafft er mit ihr auch einen großen Identifikationseffekt für neue Kunden. Sobald Menschen mit einer Marke etwas Positives verbinden, erzählen sie nicht nur gern ihren Freunden davon sondern bemessen auch dem entsprechenden Merchandise einen geradezu modischen Wert bei. Idealerweise sind klassische Werbemittel also nicht nur funktional, sondern auch hervorragend designt.
Dann tragen die Kunden sie ganz freiwillig nach außen und fühlen sich gut dabei. Dieser Effekt ist kein Mythos, er kann sich sogar verselbstständigen: In den vergangenen Jahrzehnten haben es immer wieder Marken, die ursprünglich „nur“ funktionale Arbeits- oder Sportkleidung herstellten, mit der positiven Assoziation geschafft, dass ihre Logos und Schriftzüge einen ganz eigenen Ausdruck ermöglichen.
Wer erinnert sich heute noch daran, dass Trend-Marken wie Dickies oder Carharrt ursprünglich Workwear hergestellt haben? Geschicktes lokales Marketing kann dazu beitragen, den eigenen Markennamen so zu etablieren, dass er zum unterbewussten Symbol wird. Wenn das gelingt, hat der Existenzgründer eine der schwierigsten Herausforderung von Werbung in der heutigen Zeit gemeistert.