Viel wurde schon entwickelt und erfunden, um den strapaziösen Büroalltag ergonomischer zu gestalten. Das ist auch kein Wunder: Menschen, die im Büro arbeiten, sitzen äußerst viel und gehören somit zu einer Risikogruppe für Rückenprobleme sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber auch in Industrie und Produktion sind schädliche Arbeitsbedingungen leider immer noch dominant. Dieser Text zeigt, was dort Abhilfe schaffen kann.
Ein ausgewogenes Verhältnis von Sitz- und Steharbeitsplätzen
In der modernen industriellen Fertigung steht man selten am Fließband, sondern muss viel konzipieren, auswerten und begutachten. Oft sind auch das Tätigkeiten, die nach Meinung der Arbeitgeber im Sitzen erfüllt werden können. Klar: Wer den Großteil seines Arbeitsalltags im Stehen verbringt, der freut sich über eine Sitzgelegenheit und ein wenig Ruhe, um sich konzentrieren zu können. Wichtig ist jedoch ein gutes Verhältnis von Sitz- und Steharbeitsplätzen insgesamt. Dauerhaftes Stehen ist nämlich nicht in jedem Fall gesund – ähnlich wie ständiges Sitzen.
Eine gute Zwischenlösung bieten speziell konzipierte Arbeitsstühle. Diese ermöglichen ein Maximum an Bewegungsfreiheit und sind kippbar, schwenkbar oder verstellbar. Somit bleibt die Rückenmuskulatur auch während des Sitzens ein wenig in Bewegung. Eine versteifen der Muskulatur kann somit verhindert werden. Außerdem fördert die regelmäßige Bewegung auch die Durchblutung und damit die Konzentration. Wenn solche speziellen Arbeitsstühle dann noch aus robusten Materialien gefertigt sind, die an die harten Bedingungen der Industrie angepasst sind, eignen sie sich auch perfekt für die Produktion.
Werkzeuge müssen ergonomisch sein
Viele große Betriebe verfügen über spezielle Verordnungen, in denen festgelegt wird, dass Werkzeuge einem gewissen ergonomischen Standard entsprechen müssen. Das ist auch gut so. Es mag auf den ersten Blick kleinlich wirken, aber ein ergonomischer Griff an einem Werkzeug, das täglich bis zu hundert Mal zum Einsatz kommt, kann einen erheblichen Unterschied machen. Bekannte Berufskrankheiten wie beispielsweise die chronische Sehnenscheidenentzündung rühren nicht selten von schlechtem Werkzeug oder der falschen Handhabung her.
Immer die gleiche Bewegung ausführen – dafür ist unser Körper in aller Regel nicht gemacht. Besser also, wenn ein gut gebautes Werkzeug auch hier eine maximal Flexibilität zulässt und optimal an den Körper angepasst ist. Schon Schwielen oder Blasen an den Händen können ein Zeichen von unzureichendem Werkzeug oder falscher Benutzung sein. Auch wenn sich insbesondere kleinere Betriebe oft scheuen, die teureren, ergonomischen Geräte anzuschaffen: Langfristig lohnt sich das immer.
Der Ausfall einer Arbeitskraft aufgrund einer Verletzung ist am Ende immer teurer als die paar Euro, die ein ergonomisches Teil gegenüber einem herkömmlichen Stück mehr gekostet hätte. Außerdem können ergonomische Werkzeuge dazu beitragen, dass die Tätigkeit weniger anstrengend wird – und sich somit mehr in kürzerer Zeit erledigen lässt. Informationen über die Richtlinien zu ergonomischen Werkzeugen finden interessierte beispielsweise bei den Berufsgenossenschaften oder auch bei den Gewerkschaften.