Lohnt sich klassisches Marketing für mich überhaupt noch? Vor dieser Frage stehen nicht nur Gründer und Jungunternehmer sondern sogar alte Hasen. Tatsächlich gibt es viele Unterschiede zwischen traditionellen Marketing-Methoden und neuen, digitalen Strategien. Dieser Text beleuchtet die verschiedenen Konzepte und gibt eine Entscheidungshilfe.
Was unterscheidet digitales von klassischem Marketing?
Vor allem wegen des häufig günstigeren Preises setzen vor allem Jungunternehmer auf digitale Marketingstrategien und sind zunächst daran interessiert, bei ihrer jungen Zielgruppe online präsent zu sein. In bestimmten Branchen kann das auch die richtige Strategie sein. Aber: Sobald man als Unternehmer den Anspruch erhebt, mit seinem Produkt oder seien Dienstleistung wirklich breite Bevölkerungsschichten erreichen zu können, kommt man an klassischen Methoden wie etwa Taschen bedrucken oder Flyer verteilen kaum vorbei.
Der Grund: Auch wenn mehr und mehr Menschen fast täglich online sind, gibt es immer noch weite Teile der Bevölkerung, für die digitale Techniken nur einige unter vielen sind. Wir vergessen diese Bevölkerungsschichten oft, weil sie durch ihre geringe mediale Präsenz scheinbar unsichtbar sind. Die Verwendung von klassischen Marketingmethoden ist in der Lage, diesen statistischen Fehlschluss aufzudecken.
Wer auf klassische Methoden setzt und ihre Wirksamkeit einer regelmäßigen Kontrolle unterzieht, wird feststellen, dass mit ihnen nicht unbedingt weniger, aber durchaus andere Menschen erreicht werden können. Gerade in einer überalterten Gesellschaft ist es wichtig, auch die Teile der Bevölkerung mitzudenken, die keine digital natives sind. Klassisches Marketing ist dazu nach wie vor in der Lage.
Klassisches und modernes Marketing zusammen denken?
Warum sollte man sich aber überhaupt entscheiden müssen? Für bestimmte Branchen ist es durchaus angebracht, einen guten Marketing-Mix zusammenzustellen. Dabei muss man die Zielgruppen, die man ansprechen möchte, auch nicht allzu streng getrennt voneinander betrachten. Jemand, der eine Brand Identity verinnerlicht hat, weil er sich auf sozialen Netzwerken mit der Marke umgibt, wird diese auch in seinem täglichen Leben anhand eines schön gestalteten Werbemittels wiedererkennen und mit einer positiven Emotion assoziieren.
Ein Fehler macht, wer fürs klassische Marketing völlig andere Ansprachen oder Designs verwendet – auch, wenn die Konzepte natürlich nicht identisch sein dürfen. Frauen und Männer bevorzugen beispielsweise statistisch gesehen eine andere Ästhetik – das heißt aber noch lange nicht, dass sich nicht ein Design finden lässt, was beide Gruppen gleichermaßen anspricht. Mit dieser Logik sollte man auch an seine digitalen und traditionellen Marketingstrategien herangehen.
Das schont auch das Budget: Ein einheitliches Auftreten, sorgsam entwickelt und an der Zielgruppe getestet, kann auf vielen verschiedenen Werbemitteln Platz finden, sowohl online als auch offline. Wer nicht eine Zielgruppe ansprechen möchte, die ohnehin ausschließlich online oder sogar ausschließlich offline anzutreffen ist, sollte auf einen gesunden Marketing-Mix vertrauen. Damit lassen sich nach wie vor messbare Ergebnisse erzielen.