Sammler aufgepasst – Wie Philatelien den Wert einer Sammlung ermitteln

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Echte Briefmarkensammler geben ihre leidenschaftlich gepflegten Sammlungen nur sehr selten aus der Hand. Hin und wieder erleben jedoch Menschen den Glücksfall, bei einer Haushaltsauflösung oder ähnlichem auf ein volles Buch mit bunten Marken zu stoßen. Schon der Anblick eines solchen Fundstücks löst bei manchem Träume aus: Was, wenn die Marken viel Geld wert sind?

Der folgende Text wirft einen Blick auf das Handwerk der Philatelie und erklärt, wie Briefmarken-Profis den Wert einer Sammlung ermitteln.

Diese Indikatoren sind für den Wert einer Briefmarke entscheidend

Voraussetzung dafür, dass der Wert einer Briefmarke adäquat ermittelt werden kann, ist, dass sie auch angemessen erhalten ist. Einige wichtige Indikatoren sind auf der Marke nur dann erkennbar, wenn der Druck und bestenfalls auch der Stempel gut lesbar sind. Nur äußerst wenige Marken sind so bekannt wie die legendäre Blaue Mauritius, die Sammler mit Sicherheit auf dem ersten Blick erkennen könnten. Viele Menschen wollen Briefmarken verkaufen – Wertermittlung für Philatelie ist aber eine regelrechte Wissenschaft.

Auf diese Indikatoren kommt es an:

Das Herkunftsland

Sehr alte Briefmarken tragen keine Bezeichnung des Herkunftslandes, hier hilft nur der Glücksfall, dass ein Kenner das Postwertzeichen identifizieren kann. Auf neueren Marken ist das Land in der Regel abgedruckt. Unter Umständen befindet sich ein Hinweis auf die Herkunft auch im Stempel. In vergangenen Zeiten wurden einige Briefmarken sogar noch von Hand entwertet, meistens mit Ort und Datum.

Ausgabejahr und Stempeldatum

Die zwei wichtigsten Indikatoren zur Bestimmung des Alters einer Marke sind das Ausgabejahr und das Stempeldatum. Das Ausgabejahr ist ebenfalls auf den meisten Marken direkt vermerkt. Das Stempeldatum ist mit etwas Glück im Stempel zu sehen, manchmal lag der Stempel aber auch dermaßen schräg auf dem Brief, dass kein Datum mehr zu erkennen ist. Wenn beide Angaben fehlen, wird es schwierig. Dann können nur noch Detailanalysen wie ein mikroskopischer Blick auf das Papier und den Druck weiterhelfen.

Weitere Indikatoren

Viele Briefmarken sind darüber hinaus mit speziellen Sicherheitsmerkmalen versehen worden, die ebenso für die Wertermittlung relevant sind. Dazu zählen vor allem Wasserzeichen, aber auch Lackstreifen oder Hologramme können auf den Postwertzeichen auftreten. Diese lassen sich meist erkennen, wenn man die Marke gegen reguläres oder UV-Licht hält.

Zustand der Marke

Entscheidend für den finanziellen Wert ist natürlich auch der Zustand der Marke. Hierbei kommt es vor allem darauf an, dass die Gummierung gut erhalten ist. Deswegen benutzen Profis für den Umgang mit ihrer Marke eine spezielle Pinzette, um diese Gummierung nicht zu beschädigen. Darüber hinaus sollte die Marke keine Risse oder Falze aufweisen. Am wertvollsten sind Briefmarken übrigens, wenn sie gänzlich unbenutzt – also auch ungestempelt – sind. Besteht ein Album aus besonders vielen solcher Exemplare, könnte der Finder an einen echten Schatz geraten sein.

Briefmarken

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