Bonität – Diese Faktoren beeinflussen die Kreditwürdigkeit

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Viele Mythen ranken sich um die Bonität und vor allem um das Prüfungsverfahren der Kreditwürdigkeit. Das ist auch kein Wunder: Um möglichst unverfälschte Ergebnisse zu erhalten, machen viele Banken ein regelrechtes Geheimnis daraus, welche Faktoren wie geprüft werden. Zudem nimmt jedes Geldinstitut seine Prüfung höchstwahrscheinlich ein klein wenig anders vor.

Dennoch gibt es einige relativ gesicherte Erkenntnisse über Bonitätsprüfungen – dieser Artikel listet sie auf.

Bonität bedeutet nicht nur Zahlungsfähigkeit

Eine geläufige Annahme über die Bonitätsprüfung ist, dass sie die Kreditwürdigkeit anhand eines einzelnen oder weniger einzelner Werte eingeschätzt wird. Das ist in aller Regel nicht der Fall. Vielmehr holen sich die Agenturen oder Auskunfteien bei vielen verschiedenen Quellen Informationen über das jeweilige Ranking der Privatperson oder des Unternehmens ein und erstellen daraus einen sogenannten Bonitätsindex.

Wer über einen Kredit nachdenkt und sich wegen der Bonität unsicher ist, der sollte jetzt lesen, welcher Kredit am besten zu ihm passt und anhand dieser Kriterien beurteilen, ob er voraussichtlich über ausreichende Kreditwürdigkeit verfügen wird. Wie genau sich dieser Bonitätsindex zusammenstellt, ist zwar das Geheimnis der Auskunftei, trotzdem müssen sie nach neuerem Bundesdatenschutzgesetz wenigstens über das erteilte Ranking Auskunft geben – und zwar auf Nachfrage mindestens einmal im Jahr kostenlos.

Was beeinflusst den Bonitätsindex?

Eine umfangreiche Bonitätsprüfung beginnt in der Regel nicht sofort mit finanziellen Angelegenheiten, sondern mit der Auskunft über viele personenbezogene Daten. Die Auskunftei prüft, ob der zu Prüfende an seinem Wohnort gemeldet ist, ob Name und Geburtsdatum stimmen oder ob er beispielsweise in letzter Zeit viel umgezogen ist. Dann werden Informationen über den derzeitigen Arbeitgeber sowie ermittelbare Angaben zum Einkommen und zu den Ausgaben eingeholt.

Gibt es keinerlei Probleme bei den regulären persönlichen Daten, kann sich das schon positiv auf das Ranking auswirken. Abstufungen werden dann beim Finanziellen vorgenommen: Decken die monatlichen Einkünfte auch die monatlichen Kosten? Wie regelmäßig kommt das Geld? Ist das Einkommen von einer Auftragslage abhängig? Wie zukunftssicher ist die Branche, in der der Arbeitnehmer arbeitet? Gerade Fragen wie die letzte können besonders bei größeren Krediten eine entscheidende Rolle spielen.

Wie beeinflusst der Bonitätsindex die Kreditvergabe?

Die vielen Einflussfaktoren bedeuten aber noch lange nicht, dass für eine erfolgreiche Kreditvergabe alles in optimaler Hinsicht erfüllt sein muss. Hierfür kommt es auf den Umfang und die Laufzeit des Kredites an. Handelt es sich um einen Kredit, der über mehrere Jahre oder Jahrzehnte laufen soll, spielt ein solider Arbeitsplatz mit festem, monatlichen Einkommen weit über den Kreditraten wohl die wichtigste Rolle.

Ist ein Kredit von eher kleinerem Umfang und kürzerer Laufzeit – was beispielsweise bei klassischen Konsumkrediten eher der Fall ist – genügt unter Umständen auch eine stabile Selbstständigkeit, bei der der Unternehmer einigermaßen regelmäßige Einkünfte nachweisen kann. Entscheidend für die Kreditvergabe ist nicht allein die Bonität, sondern ihr Verhältnis zum gewünschten Kredit.

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