Unter einem Nachfragemonopol versteht man eine Marktsituation, in der es viele Anbieter gibt, diese aber nur einem Nachfrager gegenüberstehen. Diese Situation kommt eher selten vor, und kann unter anderem auch als Monopson bezeichnet werden. Der Nachfragende hat bei einem Nachfragemonopol eine größere Macht, da er beispielsweise auch die Preise aller Waren bezeichnen kann. Doch welche Auswirkungen hat diese Marktsituation und ist der Nachfragemonopol wirklich für die Praxis gedacht?
Der Nachfragende ist verantwortlich für den Preis und dies bedeutet, dass ausschließlich Akteure beim Markt als gewisse Nachfrager von Dienstleistungen oder Güter auftauchen können. Der Preis der Güter hängt einer Angebotsfunktion nach, welche jedoch der Nachfragende nicht beeinflussen kann. Jedoch wird er in den meisten Fällen die beste Menge wählen, welche sich positiv auf die Wirtschaft auswirkt.
Der Begriff Monopol
Dieses Wort leitet sich aus dem griechischen vom Wort „monos“ ab, welches für „allein“ und „polein“, was wiederum für verkaufen steht. Es ist möglich, einige Arten des Monopols zu unterscheiden, darunter der Angebots- und Nachfragemonopol, sowie der beschränkte und bilaterale Monopol.
Nachfragemonopol und Gewinnmaximierung
Um jedoch das genaue Prinzip eines Nachfragemonopols zu verstehen, muss von Prämissen ausgegangen werden. Um Güter weiter zu verkaufen, kauft der Monopolist diese ein um diese weiterzuverarbeiten und anschließend einem Wettbewerbsmarkt zu verkaufen. Die Angebotsfunktion die dem Monopson als Nachfrager gegenüber steht, bestimmt den Preis der nachgefragten Menge. Normale Güter haben somit einen höheren Preis.
Falls der Nachfragemonopol mehr Einheiten des gewünschten Gutes findet, muss er aus diesem Grund für alle nachgefragten Gütern den erhöhten Preis bezahlen. Die Grenzkosten des Nachfragemonopols liegen daher über dem Marktpreis für jede zusätzliche Einheit. Dort, wo Grenzkosten Grenzerlösen entsprechend vorliegen, findet sich die Gewinnmaximierung. Das heißt, dass Menge und Preis im Nachfragemonopol Markt geringer sind als bei einem Wettbewerbsmarkt.
Wo gibt es eigentlich Nachfragemonopole?
Theoretisch gesehen sind solche Nachfragemonopole relativ selten zu finden, die meisten davon gehen vom Staat aus. Diese speziellen Monopole oder Varianten davon findet man in staatlichen Nachfragen. Darunter zählen zum Beispiel die Nachfrage nach Polizeikräften, da diese zum Staat gehören. Um dies in einem Beispiel zu veranschaulichen: Abgesehen von anderen Bundesländern, hat ein Polizist keine andere Möglichkeit den Beruf in Deutschland auszuwählen, da der Staat ihm diese Arbeit zur Verfügung stellt.
Ein Polizist kann daher den Preis seiner Leistungen nicht festlegen, sondern entweder den Preis dem der Staat ihm vorsetzt akzeptieren und nicht. Unter anderem wird auch das Militär bzw. die Rüstungsindustrie gerne als Beispiel für einen Nachfragemonopols genommen. Auch hier tritt ausschließlich der Staat oder das Militär als Nachfrager auf.
Es ist jedoch möglich, dass Rüstungsunternehmen deren Güter auch an andere Staaten liefern und sich somit dem Nachfragemonopol entziehen können. Jedoch könnte der Staat diese Exporte untersagen. Aus diesem Grunde müsste somit der Staat als direkter Nachfrager die Rüstungsgüter untersagen. Daher würde der Preis und die nachgefragte Menge natürlich sinken. Jedoch ist dies in der Praxis kaum der Fall, da Staaten typischerweise am Export von solchen Gütern interessiert sind.
Ein Nachfragemonopol ist relativ surreal
Staatliche Angebote ausgenommen, ist ein Nachfragemonopol in den meisten Fällen vollkommen surreal und würde nicht bestehen. Es ist zum Beispiel auch für Polizeikräfte oder Rüstungsgüter kein echtes Nachfragemonopol gegeben, da die Waren der Anbieter nicht nur an ausländische sondern auch an inländische Angebote verkauft werden können.
Auch im Schienenpersonenverkehr wird manchmal für einen begrenzten Verkehrsraum ein Nachfragemonopol dargestellt. Die Anbieter haben somit die Möglichkeiten, sich für Stellen in andere Bundesländern oder Verkehrsbünden zu bewerben. Jedoch wird auch in diesem Fall kein richtiges Nachfragemonopol gestellt.
Richtig wäre das Nachfrage-Oligopol
Dieses lässt sich eher als Nachfragemonopol bezeichnen. Es liegt vor, wenn wenigen Nachfragern viele Anbietern gegenüberstehen. Wenn Wirtschaftswissenschaftler daher von Nachfragemonopolen reden, meinen sie eigentlich Nachfrage-Oligopole.