Laut dem Bundesministerium für Wirtschaft und Energie ist der deutsche Mittelstand bei der Digitalisierung auf dem Vormarsch. Schon jetzt seien etwa 60 Prozent der Unternehmen mit ihren Kunden über digitale Kanäle vernetzt, viele Nutzen bereits sogar Smart Services oder Big Data.
Trotzdem gibt es von allen Seiten Bemühungen, die Digitalisierung noch schneller, noch effektiver und vor allem flächendeckend voranzutreiben – auch, damit Deutschland weiterhin ein attraktiver Standort bleibt. Wie soll das gelingen?
Unternehmen werden bei der Digitalisierung gezielt gefördert
Sowohl von politischer Seite als auch aus arbeitgebernahen Kreisen wird die Digitalisierung für Unternehmen durch verschiedene Projekte gefördert. Beispielsweise vergibt das Land Baden-Württemberg sogenannte „Innovationsgutscheine“. Auf diese können sich Unternehmen bewerben, die für ein innovatives Projekt in ihrem Unternehmen eine Forschungs- oder Entwicklungseinrichtung beauftragen.
Dafür erhalten sie dann eine finanzielle Unterstützung. Viele Bundesländer bieten solche Förderungen für ihre mittelständischen Unternehmen an und wollen somit den Umstieg auf digitale Lösungen einfacher und reizvoller machen. Oftmals finden sich entsprechende Richtlinien zur Digitalisierung im Zusammenhang mit expliziter Wirtschaftsförderung auch in den politischen Programmen der jeweils regierenden Parteien.
Für den Mittelstand bedeutet dies nur Gutes: Er wird wahrgenommen und aktiv bei der digitalen Weiterentwicklung unterstützt, anstatt einem reinen Konkurrenzdruck ausgeliefert zu sein, der jede digitale Innovation, die mit Kosten verbunden ist, zum Risiko werden lässt.
Wo finden Unternehmer Hilfe und Ansprechpartner?
Bevor sie die digitale Wende angehen können, brauchen Unternehmer vor allem eins: Wissen. Zum Glück gibt es auch hier mittlerweile zahlreiche Anlaufstellen, etwa das „Kompetenzzentrum ‚Digitales Handwerk'“, das gezielt Handwerksunternehmen die Kompetenzen vermitteln soll, die sie für die Digitalisierung brauchen. Das ist vor allem für deutsche Unternehmen elementar, wo 75 Prozent der mittelständischen Unternehmen im Dienstleistungssektor tätig sind.
Gerade die Dienstleistungsbranche profitiert enorm von der Digitalisierung. Mit ihr können die Unternehmen Lösungen entwerfen, die Services schneller und komfortabler zum Kunden bringen. Auch die Erfassung von Kundendaten wird durch digitale Lösungen nicht nur einfacher und flexibler, sondern vor allem auch sicherer. Dass Wirtschaft und Politik diese Prozesse aktiv fördern, verwundert nicht: Schon jetzt sind einige ausländische Unternehmen dem deutschen Mittelstand bei der Digitalisierung leicht voraus.
Damit die Kunden in der globalisierten Welt nicht auf Dauer zu externen Dienstleistern abwandern, sondern auch die Angebote der lokalen Unternehmen attraktiv finden, müssen diese das extra an Komfort, was die Digitalisierung bietet, zügig umsetzen. Die eingangs genannten Zahlen zeigen, dass das in weiten Teilen bereits Realität ist. Dennoch gibt es noch Luft nach oben. Dass jedes dritte Unternehmen in Deutschland Smart Services nutzt, klingt zunächst nach einem Fortschritt.
Dennoch bedeutet das auch, dass zwei Drittel der Unternehmen noch keinen Gebrauch von jenen Techniken machen, die die Kunden hierzulande bereits im großen Stile nachfragen. Bei der Digitalisierung gilt also auch für die kommenden Jahre: Es gibt noch viel zu tun!