Inhalte und Vorteile einer Mietkautionsversicherung

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Eine Mietkautionsversicherung lässt sich am besten mit einer Bürgschaft vergleichen. Ein Versicherungsanbieter bestätigt dem Vermieter, dass er im Fall finanzieller Schäden für den Kautionsbetrag aufkommt. Mieter können sich über diese Versicherungsform gegen ungerechtfertigte Ansprüche ihrer Vermieter wehren. Der Versicherungsabschluss ersetzt die Hinterlegung einer Mietkaution in bar oder auf einem Konto des Vermieters.

Was leistet die Mietkautionsversicherung für Mieter?

Mieter dürfen statt der verlangten Kautionssumme eine Urkunde der abgeschlossenen Mietkautionsversicherung hinterlegen. Der Vermieter erkennt daraus, dass er einen solventen Mietbewerber vor sich hat. Häufig bedeutet dies einen Vorteil bei der Wohnungssuche. Die Kautionssumme verbleibt beim Mieter. Er zahlt pro Jahr an die Versicherung einen festen Betrag. Voraussetzung ist eine ausreichende Bonität. Tritt tatsächlich ein Schadensfall ein, bekommt der Vermieter über die Schadensregulierung den entsprechenden Betrag ausgezahlt.

Doch vorher darf der Mieter gegen eine Auszahlung Einspruch erheben. Dies bedeutet im Vergleich zur hinterlegten Kaution, dass diese Kaution nicht sofort und eventuell gar nicht verloren geht. Der Anbieter einer solchen Versicherung wird alles tun, um dem Mieter bei der Abwehr unrechtmäßiger Forderungen zu helfen. Eine Mietkautionsversicherung kann unbefristet abgeschlossen werden. Der Betrag wird zwar zu keinem Zeitpunkt an den Mieter zurückgezahlt. Doch dieser behält über die Jahre eine Menge mehr finanzielle Flexibilität.

Was leistet die Mietkautionsversicherung für Vermieter?

Die Kostenübernahme des Versicherers im Schadensfall entlastet Vermieter von eventuellen finanziellen Einbußen. Dazu können sie ihre Ansprüche über die Mietkautionsversicherung des Mieters anmelden. Dabei gibt es die Variante „auf erstes Anfordern“ (Ersatzanspruch ohne Beweislast) oder die Variante ohne erstes Anfordern (der Schaden muss belegt werden). In beiden Fällen ist die Auszahlung bei berechtigtem Anspruch sicher. Die klassische Mietkaution muss der Vermieter auf einem extra Kautionskonto verwalten.

Gibt es eine Mietkautionsversicherung, entfällt dieser laufende Verwaltungsaufwand. Bei Auszug des Mieters endet die Versicherungszeit. Schäden bis zu diesem Zeitpunkt werden trotzdem bei Berechtigung sicher an den Vermieter ausgezahlt. Es entfällt außerdem ein weiteres Risiko: Sollte der Vermieter in Insolvenz gehen, wird die Mietkaution nicht in die Insolvenzmasse gerechnet, da sie ja nur in Form einer Bürgschaft vom Versicherer bereitgestellt wurde. Somit verhindert der Vermieter zusätzliche Verschuldung und der Mieter den Verlust des bezahlten Betrages.

Welche Vorteile bietet eine Mietkautionsversicherung?

  • Der volle Betrag einer Mietkaution muss weder in bar noch durch Überweisung in einer Summe an den Vermieter bezahlt werden. Damit bleibt dieser finanziell flexibel.
  • Der Vermieter kann finanzielle Ansprüche bei schneller Auszahlung direkt beim Versicherer anmelden. Entweder mit oder ohne erste Anforderung werden die beanspruchten Summen ausgezahlt.
  • Die Mietkautionsversicherung kann mit Einverständnis des Vermieters bei Auszug eines Hauptmieters auf den verbleibenden Mieter übertragen werden.
  • Der Mieter kann sich gegen ungerechtfertigte Forderungen des Vermieters mit Hilfe des Versicherers viel leichter wehren, ohne sofort finanzielle Verluste zu befürchten.

Fazit

Eine Mietkautionsversicherung bedeutet für Vermieter eine bessere Sicherheit bei eventuellen Schäden oder Zahlungsverzug des Mieters. Mieter brauchen eine Mietkaution nicht in voller Summe sofort zu zahlen. Bei ausreichender Bonität ist also eine deutlich bessere finanzielle Flexibilität und sogar ein Vorteil bei der Wohnungssuche gewährleistet.

 

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