Geschäftliche Kommunikation: Welche Bedeutung haben Fachübersetzungen?

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Englisch gilt mittlerweile weltweit als Geschäftssprache und wird von einem Großteil der Menschen in der Business-Welt beherrscht. Aber reicht das auch? Dieser Artikel zeigt, wann man mit soliden Englischkenntnissen gut bedient ist und wann man eine Fachübersetzung braucht.

Die perfekte Übersetzung gibt es nicht

Die jüngeren Generationen wachsen mittlerweile mit Englisch als Zweitsprache recht selbstverständlich auf. Heutige Berufseinsteiger beherrschen meist ein solides Englisch und können sowohl flüssig Sprechen als auch Schreiben und Übersetzen. Das hat schon so manchen Chef dazu veranlasst, aus Kostengründen auf eine professionelle Übersetzung zu verzichten und diverse Angelegenheiten lieber „intern“ zu lösen. Dies kann sich jedoch als massiver Fehler herausstellen.

Nur weil jemand gut Englisch spricht, heißt das noch lange nicht, dass er auch gut übersetzen kann. Zwar mag die Übersetzung für den Außenstehenden einleuchtend sein, der Muttersprachler jedoch entdeckt viele Feinheiten und Fehler. Diesen können in der Business-Welt große Bedeutung zukommen. Ein gutes Beispiel hierfür sind Redewendungen, wie sie selbst in Fachaufsätzen und anderen geschäftlichen Dokumenten gern verwendet werden. Muttersprachlern ist in vielen Fällen gar nicht so bewusst, dass sie eine Redewendung benutzen, die in einer anderen Sprache überhaupt nicht gebräuchlich ist.

Es kann durchaus schwer sein, eine solche Redewendung in eine andere Sprache zu übertragen, ohne sie wörtlich und damit missverständlich zu interpretieren. Redewendungen werden benutzt, um komplizierte Sachverhalte mit einem Gleichnis besser auf den Punkt zu bringen. Diese Gleichnisse existieren aber nicht in jeder Sprache gleichartig. Daher braucht es besonders hier viel Feingefühl des Übersetzers und vor allem: Kontext. Nur jahrelange Erfahrung im Übersetzen stellt sicher, dass solche Feinheiten überhaupt als Probleme erkannt und dann bestmöglich gelöst werden. Merke: Es gibt keine perfekte Übersetzung, aber das Ziel des Übersetzers muss es immer sein, der Perfektion so nah wie möglich zu kommen.

Schnell mal übersetzen?

Wer sich zu sehr auf ein paar Jahre Schulunterricht, Auslandserfahrung oder – Gott bewahre – Online-Übersetzer verlässt, riskiert im geschäftlichen Umfeld Kopf und Kragen. Denn während man mit manchen Geschäftspartnern, die selbst kein gutes Englisch beherrschen, mit einer unsauberen Kommunikation noch irgendwie zurechtkommen mag, wird dieses Vorhaben spätestens bei einem Muttersprachler scheitern. Ihm wird die Übersetzung unnatürlich, holprig, unprofessionell vorkommen. Und er könnte dies auch als generelles Signal deuten: Dafür, wie viel einem anderen Unternehmen eine einwandfreie Kommunikation wert ist.

An der Klarheit der Sprache bemisst sich auch, wie viel Respekt man dem Gegenüber entgegenbringt. Wie im geschäftlichen Umfeld gesprochen, geschrieben und übersetzt wird, ist also durchaus keine Kleinigkeit, sondern kann über Qualität und Intensität einer geschäftlichen Beziehung mit entscheiden. Im Zweifel sollte man also immer zur Fachübersetzung greifen, anstatt auf die vermeintlich beachtlichen Fähigkeiten eines jungen Kollegen zu vertrauen.

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