Industrieroboter: Ein neuer Trend erobert die Branche

Zapp2Photo/shutterstock.com

Bei Automobil-OEMs schweißen und lackieren Industrieroboter Autos. Innerhalb von Lagerhäusern sortieren sie Artikel in Regalen, kommissionieren Artikel für Bestellungen, transportieren Waren von den Docks zu den Versandbereichen und verpacken sie für den Transport. In Halbleiterwerken bewegen Roboter empfindliche Wafer, ohne die Komponenten zu beschädigen. Anderswo helfen sie beim Kleben, Montieren, Schneiden, Schleifen und anderen routinemäßigen, aber kritischen Aufgaben.

Einsatzgebiete von Industrierobotern

Sie können so programmiert werden, dass sie gefährliche, schmutzige und/oder sich wiederholende Aufgaben mit gleichbleibender Präzision und Genauigkeit ausführen. Daher werden Industrieroboter zunehmend in einer Vielzahl von Branchen und Anwendungen eingesetzt. Sie verwenden einen Endeffektor oder eine End-of-Arm-Tooling (EOAT)-Vorrichtung, um entweder das Werkzeug, das den Prozess durchführt oder das Teil, an dem ein Prozess durchgeführt wird, zu halten und zu manipulieren. Ihre Aktionen werden durch eine Kombination aus Programmiersoftware und Steuerungen gesteuert.

Industrieroboter können rund um die Uhr arbeiten, auch mit gefährlichen Materialien und in schwierigen Umgebungen. Die Robotertechnologie steigert die Produktivität und Rentabilität und macht gleichzeitig arbeitsintensive Tätigkeiten überflüssig, die eine körperliche Belastung oder potenzielle Verletzungen von Arbeitnehmern verursachen könnten. Industrieroboter ermöglichen minimale Fehlermargen, gewährleisten eine höhere Sicherheit der Mitarbeiter und haben die Fähigkeit, innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit und multitaskingfähig zu sein. Industrieroboter werden auf vielfältige Weise eingesetzt:

  • Lastaufbau: Zusammenstellen einer Palettenladung von Produkten am Ende einer Produktionslinie.
  • Fertigung: Ausführen von Verarbeitungs- und Montagefunktionen für Work-in-Process (Ware-in-Arbeit).
  • Qualitätskontrolle: Test- und Prüfverfahren setzen Roboter für sich wiederholende oder gefährliche Arbeiten ein.
  • Transport: Laden von Paletten vor dem Versand.
  • Lagerhaltung: Entnahme empfangener Produkte von Paletten und Weiterleitung an Lagerorte innerhalb eines Warehouses.

Trends bei Industrierobotern

Die International Federation of Robotics (IFR) schätzt, dass 2022 weltweit rund 4 Millionen Industrieroboter im Einsatz sein werden. In Deutschland kamen 2019 338 Industrieroboter auf 10.000 Beschäftigte. Diese hohe Dichte ist vor allem auf die Automatisierung in der Automobilindustrie zurückzuführen. Daneben zeichnen in Europa vor allem die Metallindustrie und der Maschinenbau für die steigende Nachfrage nach Industrierobotern verantwortlich.  Diese prägenden Trends ermöglichen es Unternehmen, auf die Anforderungen des Marktes zu reagieren:

  • Roboter werden smarter, ihre Programmierung und Inbetriebnahme einfacher. Direkte Lehrmethoden wie das sogenannte „Teaching“ werden durch digitale Sensoren in Verbindung mit intelligenter Software möglich. Dabei nimmt ein Mensch den Roboter quasi an der Hand und bringt ihm den gewünschten Bewegungsablauf bei.
  • Menschen und Roboter arbeiten schutzzaunlos in einem gemeinsamen Arbeitsraum zusammen und erledigen gleichzeitig und nebeneinander Aufgaben. Dadurch können Aufgaben flexibel aufgeteilt werden. So führt der Mensch beispielsweise komplexe Aufgaben aus, bei denen feinmotorische oder sensorisch-kognitive Fähigkeiten erforderlich sind währen der Roboter unterstützende Aufgaben oder eine hohe Kraft erfordernde Aufgaben durchführt.
  • Roboter können miteinander kommunizieren und werden digital. Dies ist eine zentrale Anforderung der digitalen und vernetzen Produktion im Rahmen von Industrie 4.0. Standardisierte Schnittstellen ermöglichen die Anbindung von Industrierobotern an das Industrial Internet of Things.

You may also like...