Die Matrixorganisation – Definition, Vorteile und Anwendung

Eine häufig angewendete Organisationsstruktur eines Unternehmens ist die sogenannte Matrixorganisation. Die Grundform der Matrixorganisation ist eine mehrdimensionale Organisationsstruktur. Sie erstellt eine Schnittstelle von den Organisationsbereichen und den Produktbereichen.

Definition der Matrixorganisation

Häufig wird diese Struktur eines Betriebes in die horizontale Richtung, hier befinden sich die produkt- und projektbezogene Bereiche, dabei werden weiters in unterschiedliche Produkte unterschieden und in vertikaler Richtung, hier werden die funktionalen Arbeitsbereiche, also Vertrieb, Produktion usw. unterschieden. Schnittstellen der horizontalen und der vertikalen Verbindungslinien ist die sogenannte Matrix. Diese ist sowohl für die Geschäftsbereiche als auch für die Funktionsbereiche zuständig.

Die Matrixorganisation hat das Ziel die Vorteile der Funktionalorganisation und der Spartenorganisation zu vereinen. Sie ist dem Projektmanagement ähnlich und ist ein Mehrliniensystem der Aufbauorganisation. Hierbei stellt die Matrixorganisation hohe Anforderungen einerseits an den leitenden Manager bzw. Geschäftsführer, da diese Person für zwei Linien verantwortlich ist. Andererseits an die gleichberechtigten Mitarbeiter, die mit der Koordination beauftragt sind. Zudem werden hohe Anforderungen an die Mitarbeiter gestellt, da sie gleich zwei Vorgesetzten berichten müssen.

Starke Matrix

Die Organisation der starken Matrix ist ähnlich der projektbezogenen Organisation. Der Projektmanager bestimmt hierbei über die Ressourcen und das Projekt ist nicht aus einer übergeordneten Organisation ausgegliedert.

Schwache Matrix

Die Organisation der schwachen Matrix ist ähnlich der fachbezogenen Organisation. Hierbei ist nur der Projektmanager vollzeitig für das Projekt eingeteilt und die einzelnen Abteilungen dienen für das Projekt.

Vorteile einer Matrixorganisation

  • keine Hierarchie
  • schnellere Kommunikation
  • übersichtliche Struktur der Führung
  • spezialisiertes Führungspersonal
  • Ausgleich der Führungskräften ist besser aufgeteilt
  • Teamarbeit wird gestärkt
  • Soziales Umfeld wird gefördert
  • Auf horizontaler Ebene wird die Steuerung der Mitarbeiter fachlicher und enger
  • Permanenter Ansprechpartner für die Mitarbeiter verfügbar

Nachteile einer Matrixorganisation

  • Mehr Führungspersonal notwendig
  • Bei den Entscheidungsprozessen gibt es keine Transparenz
  • Konkurrenzkämpfe und Konflikte im Team nehmen zu
  • Mögliche Überforderung der Mitarbeiter
  • Entscheidungsfindung ist deutlich schwerer und dauert länger
  • Kommunikationsbedarf steigt
  • Kompetenzkonflikte durch Machtkämpfe zwischen den Mitarbeitern
  • Weniger deutliche Regelungen und Transparenz der Kompetenzen
  • Probleme bei der Zurechnung von Erfolg und Misserfolg

Anwendung

Dieses Modell findet heutzutage Anwendung in größeren Unternehmen, bei denen mehr als zwei Bereiche für die Wettbewerbsfähigkeit wichtig ist. Dies ist sehr oft bei internationalen Unternehmen der Fall. Aber auch zur Ergänzung der Linienorganisation wird die Matrixorganisation häufig angewendet, um zusätzliche Aspekte für die Organisation heranzuziehen.

Die Ziele einer geführten, übergeordneten und planbaren Entwicklung eines Unternehmens lassen sich meist nur mit hohem Aufwand in einer Matrixorganisation umsetzen. Besonders erfolgreich werden Matrixorganisationen überwiegend nur bei projektorientierten Branchen, zum Beispiel Bauwesen, Fahrzeugentwicklung und in Profitcentern ohne fortwährende Unternehmensziele, angewendet. Kaum angewendet wird die Matrixorganisation bei der Verwaltung und in der Massenproduktion.

Zusammenfassung

  • Form des Mehrliniensystems der Aufbauorganisation
  • Bildet eine Schnittstelle der Geschäftsfelder und der Funktionsbereichen
  • Hoher Kommunikationsbedarf ist notwendig

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