Existenzgründung mit einem Schlüsseldienst – Kann das funktionieren?

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Tagtäglich schreibt die Existenzgründerhistorie Erfolgsgeschichten, aber auch Geschichten vom Scheitern und vom Neuanfang. Immer wieder müssen sich Gründer am Anfang ihres Unternehmens die Frage stellen: Kann das klappen? Wird das, was ich anzubieten habe, überhaupt gebraucht? Dass es nicht immer eine wahnsinnig innovative Idee, sondern manchmal einfach ein gutes Gespür für einen Klassiker und zudem eine penible Planung braucht, zeigt der folgende Artikel.

Jeder Ort braucht einen Schlüsseldienst

Die Idee von einem Schlüsseldienst ist so einfach wie genial, denn sie deckt ein Bedürfnis, das einerseits sehr speziell ist, andererseits so ziemlich auf jeden treffen kann. Der Clou bei einem Schlüsseldienst ist, dass das Einzugsgebiet des Unternehmens groß genug sein muss, um viele Einzelfälle so abzudecken, dass es bestenfalls täglich etwas zu tun gibt. Ein 300-Seelen-Dorf wird, wenn es hoch kommt, vielleicht ein paar mal im Jahr einen Schlüsseldienst benötigen.

Einen Schlüsseldienst für ganz Düsseldorf einzurichten kann jedoch bereits ein hochlukratives Geschäft darstellen. Nicht nur kann der Schlüsseldienst Schlüssel und Schließanlagen für Neubauten anfertigen, sondern auch eben jene Dienstleistung erfüllen, die viele Menschen brauchen, auch wenn sie eigentlich lieber darauf verzichten würden: Schlösser knacken und Türen öffnen.

Genau für diese Tätigkeiten braucht ein Schlüsseldienst aber eben auch sehr spezielles und teures Equipment. Ließe sich die Arbeit eines Schlüsseldienstes leicht und günstig erledigen, gäbe es diese unternehmerische Branche heute gar nicht mehr. Den professionellen Schlüsseldienst unterscheidet vom Allgemeinverstand also ein gewisses Know-How und eine nicht unerhebliche Investition in spezielle Utensilien. Das ist für Gründer von entscheidender Relevanz.

Je spezieller eine Technik, desto teurer ist sie oftmals

Wer einen Schlüsseldienst gründen möchte, muss also eine beträchtliche Menge an Investitionskapital auf die Beine stellen, um überhaupt anfangen zu können. Das betrifft sowohl die notwendige Technik als auch das Personal. Wer tatsächlich darüber nachdenkt, einen Notfalldienst für verschlossene Türen für ein vergleichsweise großes Einzugsgebiet anzubieten, muss auch mit den hohen Nebenkosten eines Bereitschaftsdienstes rechnen.

Mitarbeiter müssen hierfür Tag und Nacht abrufbereit sein und die entsprechenden Zuschläge für Nacht- und Wochenendarbeit sollten zuvor gründlich kalkuliert werden. Um einen halbwegs realistischen Überblick über die unternehmerische Tragfähigkeit einer solchen Existenzgründung zu bekommen, braucht es einen penibel ausgearbeiteten Businessplan. Entscheidend für einen guten Businessplan ist – so unangenehm das klingen mag – eine möglichst pessimistische Einschätzung aller Faktoren.

Bei einer Unternehmensgründung treten fast immer unerwartete Schwierigkeiten auf, die sich in aller Regel auch direkt in finanzielle Herausforderungen übersetzen lassen. Bei Schlüsseldiensten kommt es vor allem darauf an, die Konkurrenz und deren Abdeckung realistisch einschätzen zu können. Darüber hinaus braucht es wenigstens einen ungefähren Erfahrungswert, wie oft Aufträge bei einer gewissen Abdeckung  tatsächlich zustande kommen. Das Beispiel Schlüsseldienst zeigt also einmal mehr: Eine gute Idee allein reicht nicht, ein exakter Plan ist unerlässlich.

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