Online-Banking heute – Wozu eigentlich noch eine Bank?

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Laut einer Statistik des Branchenverbandes Bitkom nutzt knapp die Hälfte aller Deutschen regelmäßig Online-Banking. Der Grund dafür liegt klar auf der Hand: Finanztransaktionen müssen meist schnell erledigt werden und der Gang zum Schalter ist da mühsam und unkomfortabel.

Mittlerweile bieten die meisten Kreditinstitute einen Online-Service an, der die Bankfiliale zunehmend überflüssig macht. Manche Anbieter spezialisieren sich sogar völlig aufs Online-Geschäft. Wie wird unser Banking in Zukunft aussehen?

Digitales Geld, digitale Bank?

Die Zeichen der Zeit sind deutlich: Jede Dienstleistung, die nicht unmittelbar einen menschlichen Kontakt benötigt, verlagert sich zunehmend ins Internet. So auch beim Banking. Auch wenn die Deutschen laut aktuellen Umfragen noch immer aufs Bargeld nicht verzichten möchten, werden die allermeisten Zahlungsvorgängen mittlerweile elektronisch abgewickelt. Und das geht auch immer schneller und einfacher: Viele Kreditkarten haben mittlerweile das kontaktlose Bezahlen integriert.

Es ist denkbar, dass auch hierzulande in absehbarer Zeit viele Geschäfte und Dienstleister ihre Zahlungsmethode so umstellen werden, dass Barzahlungen nahezu überflüssig werden – so wie es in den USA bereits vielerorts der Fall ist. Dort lässt sich vom Waschautomaten bis zum Autokauf beinahe alles mit Kreditkarte bezahlen – kontaktlos, mit PIN oder mit Unterschrift.

Immer mehr Anbieter verzichten zudem völlig auf echte Bankfilialen und lassen den Kunden sämtliche Finanzgeschäfte – von der Überweisung bis zur Kontoeröffnung – aus der App heraus bearbeiten. Zudem locken sie Kunden traditioneller Banken geschickt mit Vergünstigungen, so etwa in Form von von Rabatten, die beispielsweise das Sparen mit einem N26 Gutscheincode ermöglichen.

Ist mobiles Banking die Vorstufe für ein „Banking ohne Bank„?

Wenn erst das (Bar-)Geld überflüssig geworden ist, wird dann auch die Bank an sich überflüssig? Kryptowährungen wie Bitcoin erleben seit einigen Jahren einen rasanten Aufstieg. Bislang sind sie allerdings noch relativ selten als tatsächliches Zahlungsmittel in Gebrauch, sondern dienen eher als Spekulationsobjekt. Das könnte sich aber auch bald ändern, denn schon nach dem ersten großen Hype kristallisieren sich zunehmend Anbieter heraus, die an einer großflächigen Marktfähigkeit ihrer Währung basteln.

Das wollen sie erreichen, indem sie daran arbeiten, dass sich das Prinzip der Kryptowährungen auf möglichst viele verschiedene Gebiete anwenden lässt. Der Knackpunkt von Kryptowährungen ist der vollständige Verzicht auf eine zentralisierte Bank. Hier wird also nicht nur die Filiale, sondern gleich der ganze Finanzdienstleister überflüssig. Das könnte in Zukunft eine große Rolle spielen, selbst weit über das bloße Bezahlen mit digitaler Währung hinaus.

Das Prinzip der Blockchain soll es möglich machen, dass auch andere Dienstleistungen dezentral organisiert und abgewickelt werden können. Schon jetzt arbeiten beispielsweise Startups, die sich mit E-Mobilität beschäftigen, an einem Blockchain-Bezahlmechanismus für Ladestationen. Der Bezahlprozess soll dadurch nicht nur schneller und einfacher vonstatten gehen, sondern auch größtmögliche Transparenz hinsichtlich der Kosten ermöglichen. Eine Zukunft ganz ohne Banken – sie ist zumindest bereits vorstellbar.

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