Die Weiterbildung zum Betriebswirt kann in beinahe sämtlichen Branchen eine sinnvolle Erweiterung der persönlichen Berufschancen darstellen. An vielen Stellen und in vielen Städten wird eine solche Weiterbildung heute angeboten. Dieser Artikel zeigt, wie sie abläuft.
Welche Voraussetzungen muss man für eine Weiterbildung zum Betriebswirt erfüllen?
Die Weiterbildung BWL ist keine einfache Angelegenheit. Die künftigen Prüflinge müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllen, um die Weiterbildung überhaupt in Anspruch nehmen zu können. Gedacht ist die Weiterbildung für all jene, die bereits erste berufspraktische Erfahrungen im kaufmännischen Bereich mitbringen und sich weiterbilden wollen. Eine Weiterbildung zum Betriebswirt an der IHK erfordert etwa eine bereits zuvor absolvierte Aufstiegsfortbildungsprüfung oder eine kaufmännische Fortbildungsprüfung.
Alternativ kann der künftige Prüfling eine Weiterbildung zum Betriebswirt auch wahrnehmen, wenn er bereits eine Prüfung an einer kaufmännischen Fachschule erfolgreich absolviert hat und mindestens drei Jahre Berufserfahrung mitbringt. Ein Beispiel: Wer technischer Betriebswirt werden möchte, sollte entweder eine technische Meisterprüfung, einen „Techniker“, einen „technischen Fachwirt“ oder die Prüfung zum Ingenieur inklusive zwei Jahre Berufserfahrung gemacht bzw. abgelegt haben.
Wie läuft eine Weiterbildung zum Betriebswirt ab?
Wer Betriebswirt werden möchte, sollte sich auf ein erhöhtes Pensum gefasst machen. Die vermittelten Inhalte sind recht umfangreich und umfassen sämtliche betriebswirtschaftlichen Basiskenntnisse. In Teilen ist die Weiterbildung zum Betriebswirt von einem BWL-Studium kaum zu unterscheiden. Gelehrt werden etwa die Grundlagen der Betriebs- und der Volkswirtschaftslehre (BWL und VWL) sowie alles rund ums Rechnungswesen. Auch Kenntnisse in Kommunikations- und Informationstechniken werden bei einer Prüfung abgefragt.
Im weiteren Verlauf der Weiterbildung lernen die Prüflinge auch Grundkenntnisse aus den Bereichen Marketing, Management, Steuerpolitik und Unternehmensführung. Sie sind am Ende ihrer Weiterbildung vollumfänglich dazu befähigt, in einem Unternehmen nicht nur zu arbeiten, sondern auch eine Führungsposition mit Personalverantwortung zu übernehmen. Die Weiterbildung kann – je nach Anbieter – als Fernlehrgang oder als sogenannter Präsenzlehrgang absolviert werden. Der Präsenzlehrgang erfordert eine Anwesenheit beim Unterricht, in der Regel in Vollzeit.
Als Fernlehrgang kann die Weiterbildung unter Umständen auch berufsbegleitend absolviert werden. Allerdings sollte das Pensum hierbei nicht unterschätzt werden. Die Lernenden bekommen dann meist Lehrmaterialien nach Hause geschickt oder nehmen virtuell an Lehrveranstaltungen teil.
Einzelne Leistungsnachweise müssen sie dennoch vor Ort erbringen – auch, um einen Betrug auszuschließen. Ein Präsenzlehrgang kann in zwei Monaten abgeschlossen sein, für einen Fernlehrgang sollten mindestens drei bis vier Semester eingeplant werden, da die Inhalte nur am Abend und am Wochenende vermittelt werden können. Am schnellsten erhält man den ersehnten Abschluss in einem Schnellkurs in Vollzeit. Wer sich hier richtig reinhängt, kann sich unter Umständen bereits nach sechs Monaten staatlich geprüfter Betriebswirt nennen. Zusammen mit diesem Titel stehen gänzlich neue Optionen auf dem Arbeitsmarkt offen.