Für die Bewertung von Kapitalanlagen stehen verschiedene Kennzahlen zur Verfügung. Eine zu vergleichen, ist die Sharpe Ratio. Die Kennzahl würde nach ihrem Entwickler William wichtige Kennzahl, die hervorragend geeignet ist, verschiedene Investmentfonds direkt F. Sharpe benannt.
Durch die Sharpe Ratio wird in Erfahrung gebracht, ob das mit der Kapitalanlage eingegangene Risiko im Vergleich zu einer anderen risikolosen Anlage eine höhere Rendite erwirtschaftet oder nicht. Gemessen wird dies durch die Schwankungsbreite (Volatilität).
Die Sharpe Ratio ist eine Chance-Risiko-Kennzahl
Die Sharpe Ratio gibt an, wie sich das Verhältnis einer erzielten Rendite eines Fonds zu seiner Volatilität verhält. Je mehr Rendite ein Fond in Bezug auf seine Vola (Schwankungsbreite) bietet, desto höher ist die Sharpe Ratio. Der risikolose Zinssatz wird vor der Berechnung von der betrachteten Fondsrendite abgezogen. In die Berechnung fließt lediglich die Überrendite des Fonds ein. Dieser wird durch seine entsprechende Vola dividiert. Dies bedeutet, dass eine höhere Sharpe Ratio attraktiver als eine niedrigere Sharpe Ratio ist.
Um ein höheres Risiko eines Fonds zu kompensieren muss der Fond zwingend einen Überschuss erwirtschaften. Dies ist dann der Fall, wenn die Sharpe Ratio über eins liegt. In diesem Fall handelt es sich um eine positive Sharpe Ratio. Erzielt der Fond einen Überschuss hinsichtlich der Geldmarktverzinsung, entspricht aber der Überschuss dem eingegangenen Risiko nicht, liegt die Sharpe Ratio zwischen null und eins. Eine negative Sharpe Ratio liegt vor, wenn der Fonds die Verzinsung der sicheren Geldmarktanlage nicht erreicht hat. In diesem Fall liegt die Sharpe Ratio unter null.
Die Sharpe Ratio dient dem Fondsvergleich
Die Sharpe Ratio vereinfacht den direkten Vergleich einzelner Investmentfonds. An dieser Stelle ein kurzes Beispiel. In den letzten 3 Jahren hat Fond A eine jährliche Rendite von 12 Prozent erzielt. Die Schwankungsbreite (Vola) lag bei 20 Prozent. Fond B hat innerhalb des gleichen Zeitraums eine Rendite von 8 Prozent erzielt. Seine Schwankungsbreite lag bei 10 Prozent. Der risikolose Zins lag in den vergangenen Jahren bei 1 Prozent.
Eine Entscheidung zu treffen ist leicht. Das bessere Verhältnis zwischen Rendite und eingegangenem Risiko zeigt Fond B. Zwar zeigt Fond A eine höhere Rendite pro Jahr, wurde aber mit höherem Risiko erkauft. Kennzahl ist, wie auch die Volatilität, eine Vergangenheitsbetrachtung. Für den direkten Vergleich mehrere Fonds hat die Sharpe Ratio eine annehmbare Aussagekraft.
Voraussetzung ist, dass die zu beurteilenden Fonds in der Anlagestrategie keine bedeutsamen Änderungen vornehmen. Um beizeiten auf eine negative Entwicklung der Kennziffern reagieren zu können, müssen die Fondkennzahlen regelmäßig überprüft werden.
Wie zuverlässig ist diese Kennzahl?
Wertpapieranlagen sollten über einen längeren Zeitraum geplant werden. Dann ist die rückwärtige Betrachtung von Renditen, Volatilitäten und Kursverläufen zuverlässiger. Dann lassen sich auch Erwartungswerte genauer festlegen. Somit sollten Anleger ebenso eine Kennzahl wie Sharpe Ratio über drei bis fünf Jahren betrachten.