Gerade in Zeiten extrem turbulenter Wohnungsmärkte lohnt es sich mehr denn je, langfristig auf den Bau eines eigenen Hauses hinzuarbeiten. Für die meisten Menschen bedeutet dies, dass sie sich zeitig genug um eine Finanzierung kümmern müssen. Was viele Menschen aber nicht wissen: Ihr Berufsstand kann einen empfindlichen Einfluss auf die möglichen Konditionen haben. Dieser Text zeigt das am Beispiel von Beamten.
Warum werden Beamten bessere Konditionen bei der Aufnahme eines Hauskredits ermöglicht?
Beamte haben eine Sonderstellung auf dem Arbeitsmarkt. Nicht nur werden sie oft vergleichsweise gut bezahlt, sie haben vor allem langfristig ausgezeichnete Perspektiven bei ihrer Entlohnung. Die Besoldung eines Beamten steigt normalerweise in regelmäßigen Abständen. Zudem können sie je nach ihrer Qualifikation unterschiedliche Besoldungsstufen aufsteigen. Wenn sich ein Beamter also während des Berufs weiterbildet, kann er meist recht problemlos mit einem neuerlichen Abschluss in eine höhere Besoldungsstufe aufsteigen.
Und dann wäre da noch die Pension: Beamte sind im Alter hervorragend abgesichert und bekommen feste und nicht geringe Pensionen bis an ihr Lebensende ausgezahlt.
Insbesondere die langfristige Sicherheit ist etwas, was den Banken bei der Vergabe von Krediten wichtig ist. Die Aufnahme eines Hauskredits ist eine Möglichkeit für Beamte, von ihren günstigen Arbeitsbedingungen Gebrauch zu machen. Den Banken ist es in der Regel weniger wichtig, ob jemand in einem kurzen Zeitraum sehr viel Geld verdient. Gerade bei der Vergabe von Hauskrediten, die nicht selten 20 Jahre und länger laufen, kommt es den Kreditinstituten vor allem auf eine langfristige Sicherheit an. Sie müssen sich fragen: Wird die Person auch in zehn oder fünfzehn Jahren noch ein stabiles Einkommen vorweisen können, um die vereinbarten Kreditraten auch zurückzahlen zu können? Bei kaum einer anderen Berufsgruppe ist die Antwort auf diese Frage so deutlich wie bei Beamten: Ja!
Welche Konditionen bietet ein Beamtenkredit?
Aus den genannten Gründen bieten viele Banken einen speziellen Beamtenkredit an. Dieser ist normalerweise nicht zweckgebunden – er kann also für den Hausbau verwendet werden, muss aber nicht. Beamten gewähren die Banken dabei Konditionen, die sie normalerweise nicht gewähren, insbesondere einen besonders hohen Kreditrahmen, sehr niedrige Zinsen und eine überdurchschnittlich lange Laufzeit. Weil sie sich auf die Rückzahlung verlassen können, ermöglichen sie den Staatsdienern einen erheblichen Spielraum dabei. Mit den langen Laufzeiten gehen auch besonders niedrige Raten einher.
Im Gegensatz zu manch anderen Berufsgruppen muss der Beamte also selbst bei vielen Jahren Laufzeit nicht zwangsläufig sparsam leben. Er kann sich mit seinem überdurchschnittlichen Einkommen ein gutes Leben genießen und muss kaum Abstriche machen. Die Kreditinstitute verlassen sich bei der Vergabe von Beamtenkrediten allein auf ihre Statistiken. Natürlich kommt es auch mal vor, dass ein Beamter seinen Job verliert. Allzu häufig ist das allerdings nicht. Normalerweise wird ein Beamter erst gekündigt, wenn er ein grobes Fehlverhalten an den Tag gelegt hat.
Üblicherweise verlieren aber auch dann die Beamten ihren Job nicht vollständig, sondern werden lediglich an eine andere Stelle versetzt. Die Banken wissen das: Sie sehen schwarz auf weiß, wie selten Beamtenkredite platzen. Deswegen ermöglichen sie Beamten ganz besondere Konditionen. Am Ende profitieren von den guten Bedingungen beide Seiten.