Was sind stabile Währungen und warum sind sie so wichtig?

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Die Stabilität von Währungen ist eines der wichtigsten Elemente für eine funktionierende Wirtschaft. Bestes Beispiel sind die Inflationen, die rund um die Welt Krisen auslösen können, etwa im südamerikanischen Venezuela. Doch was macht eine Währung stabil und welche Vorteile können Sie aus den kleinen Verschiebungen ziehen?

Was ist eine stabile Währung?

Eine stabile Währung ist für die Wirtschaft eines Landes oder einer Region überaus wichtig. Doch ab wann gilt eine Währung eigentlich als „stabil“? So sollte eine Währung in erster Linie dafür sorgen, dass sie als Grundlage für den Geldaustausch stabil ist und zugleich ihre Funktionen als Rechnungseinheit und Wertaufbewahrungsort erfüllen. Um Veränderungen im Wert einer Währung zu ermitteln, wird gewöhnlich der Verbraucherpreisindex herangezogen.

Dieser reflektiert die Veränderungen in der Gesamtsumme von Gütern und Leistungen, die von einem durchschnittlichen Haushalt konsumiert werden. Wenn dieser generelle Preislevel nicht allzu stark schwankt, gilt eine Währung offiziell als stabil. In der Europäischen Union gilt Kursstabilität als eine leichte Steigerung um unter 2%, wobei die Zahlen diesen Wert jeweils fast erreichen sollten. Blicken wir auf das Beispiel Deutschland, das in den letzten zehn Jahren einen recht konstanten Anstieg seines Verbraucherpreisindex erreicht hat.

Während er 2008 noch bei unter 100 Index-Punkten lag, stieg er vor allem bis 2014 konstant stark an. Nach einem relativen Plateau bis 2016, verlief der Anstieg bis zum aktuellen Jahr 2018 wieder mit den ersten sechs Jahren vergleichbar und erreicht derzeit einen Index von rund 112,3. In der Marktwirtschaft ist es – abhängig von der Produktivität – grundsätzlich normal, dass einige Preise steigen, während andere fallen.

Diese Veränderungen sind insbesondere dann merklich, wenn das generelle Kursniveau stabil bleibt. Das beste Beispiel hierfür sind Computer, die vor Jahren noch ein halbes Vermögen kosteten, während heute dank der gefallenen Preise fast alle Menschen einen besitzen.

Warum stabile Währungen so wichtig sind

Wir wissen nun, was stabile Währungen auszeichnet. Doch warum sind sie so wichtig für all diejenigen, die beim Handel auf exakte Währungspaar-Korrelation vertrauen? Da jedes Währungspaar einen unterschiedlichen Markt darstellt, besteht eine wechselseitige Beziehung zwischen den verschiedenen Elementen, die sowohl positiv als auch negativ ausfallen kann. Zu den angesprochenen Elementen gehören beispielsweise andere Währungspaare und Finanzprodukte, wie etwa Börsenpapiere.

Insbesondere der US-Aktienmarkt sowie der Ölmarkt besitzen einen großen Einfluss auf die Entwicklungen. In der realen Welt hat die Inflation einen großen Einfluss auf den tatsächlichen Wert von Verträgen und Ersparnissen. All diejenigen, die ihr Geld also in Form von Bargeld oder festverzinslichen Wertpapieren angespart haben, verlieren, da die Kaufkraft ihres Geldes gesunken ist.

Auf der anderen Seite profitieren all jene, die sich Geld zu festen Zinsen geliehen haben, da ihre Schulden im Vergleich zum Einkommen effektiv sinken, sofern sie auf ein Einkommen zugreifen, das sich am Kursanstieg orientiert. Besonders riskant wird es dann, wenn die Inflation in einem Staat ungewöhnlich große Ausmaße annimmt, wie es beispielsweise im Deutschen Reich um 1923 der Fall war. Durch die erhöhte Produktion von Banknoten stiegen die Preise im ganzen Land sehr stark, sodass die Inflationsrate rund 3,25 Millionen % pro Monat erreichte.

Alle Deutschen, die ihre Ersparnisse in Form von Banknoten hielten, verloren ihr gesamtes Guthaben, was wiederum zu extremen sozialen Konflikten führte. Dieses Beispiel der Hyperinflation allein zeigt bereits, wie wichtig stabile Währungen in unserer Welt schon immer waren und auch weiterhin sind.

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