Bildungswesen: Warum ein Praktikum im Ausland sinnvoll ist

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Es gibt viele gute Gründe, irgendwann im Laufe seines Bildungsweges ein Praktikum im Ausland zu machen. Nicht alle sind, wie gemeinhin angenommen, beruflicher Natur. Auch für die persönliche Entwicklung kann ein Auslandspraktikum sehr wertvoll sein. Dieser Artikel zeigt, warum das so ist und für wen sich ein Praktikum im Ausland eignet.

Motivation und Interesse: Wichtige Zutaten für ein Auslandspraktikum

Wer das Auslandspraktikum lediglich als Karriereturbo sieht, begibt sich in vielerlei Hinsicht auf dünnes Eis. Gerade junge Menschen unterschätzen oft die nicht unwesentlichen Herausforderungen, die das Arbeiten im Ausland mit sich bringen kann. Je nach Land müssen sie sich nämlich nicht nur auf eine fremde Sprache, sondern auch auf eine gänzlich ungewohnte Umgebung und gegebenenfalls sogar auf eine andere Arbeitskultur einstellen.

Insbesondere wenn das Praktikum nur wenige Wochen dauert, kann das enorm anstrengend werden, da neben der Arbeit nur wenig Zeit bleibt, um den Kulturschock zu verdauen. Wer hier nicht mindestens auch ein wenig persönlich motiviert ist, das entsprechende Land kennenzulernen und eine Erfahrung fürs Leben zu machen, läuft Gefahr, das Auslandspraktikum als Überforderung wahrzunehmen.

Ein guter Rat ist es immer, sich schon vor dem Start ins fremde Land ausführlich über Gepflogenheiten und die generelle Kultur zu informieren. Reiseratgeber und Dokumentationen können dabei behilflich sein und machen Lust auf die Schönheiten des Gastlandes. Wer vorher schon ungefähr weiß, was ihn erwartet, kann vor Ort schneller auf die veränderte Umgebung reagieren und spart somit Power für den Arbeitsalltag.

Schmuckstück im Lebenslauf oder internationale Orientierung?

Unter Umständen gilt es auch abzuwägen, mit welcher Intention ein Auslandspraktikum erfolgen soll. Umfragen zeigen, dass Studierende, die im Ausland studiert oder ein Praktikum gemacht haben, später tatsächlich auch mit höherer Wahrscheinlichkeit im Ausland arbeiten. Für sie ist die Arbeit im Ausland also weniger ein Accessoire im Lebenslauf für potentielle, inländische Arbeitgeber sondern eher eine Orientierung, ob eine dauerhafte Stelle im Ausland überhaupt infrage kommt.

Das ist nicht für jede Berufsgruppe gleichermaßen sinnvoll. Einige Branchen – beispielsweise die Diplomatie oder das Management – betrachten Auslandspraktika als unverzichtbar. Für andere Arbeitgeber ist es wiederum nicht so wichtig, wo Berufserfahrung gesammelt wurde. Wer sich ein Auslandspraktikum vornimmt, sollte gut abwägen, ob es den Aufwand für das angestrebte Berufsziel oder die Weiterbildung wert ist.

Nicht zuletzt bedeutet ein Praktikum im Ausland, insbesondere wenn es nur wenig oder gar unbezahlt bleibt, meist auch eine finanzielle Investition. Für einige Berufsgruppen, bei denen sich die Chance einer Anstellung oder das Gehaltsniveau mit entsprechender Auslandserfahrung analog erhöht, kann dies eine sinnvolle Investition sein, während es für andere eher verschwendete Zeit und Nerven bedeutet. Der Wert des persönlichen Erfahrungsgewinns ist bei solchen Überlegungen natürlich nie messbar und muss immer individuell abgewogen werden.

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