Es ist anzunehmen, dass die Geschichte der Börse in etwa so alt ist wie die Geschichte der Menschheit. Denn im weitesten Sinne kann die Börse als ein Ort angesehen werden, an den sich Menschen treffen und den Handel forcieren. Durch dieses Treffen findet die Preisbildung statt, die für den Ankauf und den Verkauf von Waren wichtig ist. Denn ohne Preis kein Kaufen und kein Verkaufen.
Der Begriff „Börse“
Gehandelt wird somit bereits seit Menschengedenken. Doch wer hat den Begriff „Börse“ geprägt?Dieser geht auf eine belgische Kaufmannsfamilie zurück. Die Familie Van der Buerse war in und um Brügge herum bekannt für ihren Handel.
Vor der Haustür der Familie trafen sich immer wieder Kaufleute, um Geschäfte abzuwickeln. Der Begriff „Börse“ ist somit der Inbegriff für das Zusammentreffen der Kaufleute. Er kann aber auch als Begriff für das Entstehen von Marktplätzen angesehen werden. Seit 1409 wird dieses Zusammentreffen als Börse bezeichnet. Die erste so betitelte Börse ließ sich somit in Brügge finden.
Dabei gab es im Vorfeld schon diverse andere Börsen. Auch wenn diese noch nicht so bezeichnet wurden. Schon im 11. und 12. Jahrhundert haben Banken die moderne Form des Börsenhandels betrieben. 1540 entstanden in Nürnberg und in Augsburg die ersten wichtigen Handelszentren auf deutschem Boden, die als Börse angesehen werden konnten. Die Familie Fugger war damals die treibende Kraft dahinter. In London eröffnete 1554 die Royal Exchange – die Londoner Börse.
Amsterdam als geschichtsträchtiger Ort
Allerdings war es Amsterdam, wo die eigentliche Geschichte der Börse zur damaligen Zeit geschrieben wurde. Die Stadt entwickelte sich immer mehr zum wichtigsten Börsenstandort. 1602 wurde dort mit aller Wahrscheinlichkeit die erste Aktie gehandelt. Sie stammte von der Niederländischen Ostindischen Kompagnie.
Allerdings war Amsterdam auch der Ort, an dem der erste dokumentierte Börsencrash zu verzeichnen war. Dies war im Jahr 1720. England hatte zur damaligen Zeit hohe Staatsschulden. Durch diese wurden die Aktien der South Sea Company überbewertet, die einen Teil der Staatsschulden ausmachten.
Nach und nach entwickelte sich etwas
Richtige Spekulationen an der Börse haben sich erst mit der Zeit eingestellt. Am Anfang versuchten die Händler, beispielsweise beim Handel mit Tulpenzwiebeln, den „Geschmack“ der Käufer für die nächste Saison vorherzusagen. Die Händler deckten sich dann mit der entsprechenden Sorte Tulpenzwiebeln ein. Dadurch stiegen die Preise und eine Hysterie entstand. Die sich so entwickelnde Gier trieb selbst solide Bürger an die Börse und ins lukrative Tulpenzwiebelgeschäft.
Viele von ihnen vernachlässigten ihre eigentlichen Geschäfte und konzentrierten sich immer mehr auf die Börse. Sie versilberten alles, was sie hatten, um am Tulpenboom zu verdienen. Damit der Gewinn gesteigert werden konnte, wurde ein neues Finanzinstrument entwickelt – die Call Option. Der Boom bei den Tulpenzwiebeln hielt von 1634 bis 1637 an. Zu Spitzenzeiten stieg der Preis bis auf das 24fache an.
Auf und ab
So wie in der Wirtschaft und in vielen anderen Bereichen des Lebens auch, folgt nach einem Hoch immer ein Tief. Tulpenzwiebeln waren plötzlich nicht mehr attraktiv und der tiefe Fall setzte ein. Viele Händler wollten schnell retten, was es noch zu retten gab, damit ihre eigene wirtschaftliche Katastrophe so gering wie nur möglich ausfiel. Zum Schluss waren die Tulpenzwiebeln weniger wert als Gemüsezwiebeln.
Dies führte soweit, dass eine tiefe Depression entstand. All jene wurden dadurch ruiniert, die nicht rechtzeitig mit einem Gewinn verkaufen konnten.
Deutschland und die Börse
Die ersten deutschen Aktien wurden im Jahr 1756 im mondänen Berlin gehandelt. In Frankfurt am Main setzte der Aktienhandel im Jahr 1820 ein. Heute gilt Frankfurt als einer der wichtigsten Börsenplätze der Welt. Den ersten Börsenboom in Deutschland konnte man im Jahr 1840 verzeichnen. Damals war der Geldbedarf beim Eisenbahnbau sehr groß, was die Börsen beflügelte.
Der Schwarze Freitag
Der wohl größte Börsencrash in der Geschichte der Börse begann in New York im Jahr 1929 an einem Freitag. Dieser Freitag wird noch heute als „Schwarzer Freitag“ bezeichnet und gefürchtet. Denn er löste eine große Weltwirtschaftskrise aus.
Von diesem Freitag an fiel der Dow Jones in den folgenden drei Jahren um 900 Prozent. Da die New Yorker Börse als Leitbörse galt, sind auch alle anderen Börsen in diesen Crash hineingezogen wurden. Der Abwärtsstrudel hatte weltweit seine Spuren hinterlassen.
Den sogenannten „Schwarzen Montag“ gab es dann im Jahr 1987. Der Markt in New York war überhitzt und brach zusammen. Die Aktien fielen innerhalb von wenigen Wochen um 25 Prozent. Auch hier waren die Auswirkungen weltweit zu spüren. Da die amerikanische Notenbank jedoch sehr besonnen darauf reagierte, konnte diese Krise schnell eingedämmt werden. Sie hinterließ nicht so gravierende Folgen wie der „Schwarze Freitag“.
1971 – Beginn des Computerzeitalters an der Börse
1971 war die Zeit gekommen, zu der die Computer die Börse in New York eroberten. NASDQ wurde gegründet. 1997 zog Frankfurt am Main mit Xetra nach. In unserer heutigen Zeit sind Börsengeschäfte kaum noch ohne Computer möglich. Neueste Technologien erlauben es selbst privaten Kleinanlegern, Aktien in Echtzeit an den Börsen dieser Welt zu handeln. Selbst kleinste Kursschwankungen können so für Spekulationen genutzt werden und zu einer guten Rendite führen. Die Ertragschancen steigen dadurch deutlich an.
Generell kann davon ausgegangen werden, dass durch die neuen Techniken beim Börsenhandel der Markt deutlich volatiler ist. Die Kurse reagieren schneller auf Krisensituationen, was das Risiko für spektakuläre Kurseinbrüche erhöht. Wer also den Markt und das politische sowie wirtschaftliche Geschehen gut beobachtet, kann an den heutigen Börsen sehr gutes Geld verdienen.
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