Vom Rohöl zur Tupper- Dose – Herstellung und Erscheinungsformen von Kunststoffen

Die Chemie mit dem Öl

Die Chemie mit dem Öl

Kunststoff: das Material, aus dem scheinbar alles gemacht ist. Er ist leichter als Metall, er ist stabiler als Glas und vor allem, er ist billig. Aber wo kommt er her?

Herstellung und Verarbeitung
Kunststoff wird aus Erdöl hergestellt. Dazu wird das schwarze Gold in einer Raffinerie mittels fraktionierter Destillation in seine Komponenten zerlegt.
Dabei wird das Rohöl zunächst auf ca. 400 Grad Celsius erhitzt. Der Dampf wird dann in einen Destillationsturm geleitet, der aus mehreren Ebenen- genannt Glockenböden- besteht, wobei die jeweils höhere Ebene eine niedrigere Temperatur hat, als die unter ihr. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass sich der Bestandteil des Rohöls, der den höchsten Siedepunkt hat, auf dem untersten Glockenboden ansammelt, weil er bei den niedrigeren Temperaturen auf den höheren Ebenen kondensiert. Lediglich die Bestandteile, die auch noch auf der nächsthöheren Ebene gasförmig bleiben, steigen weiter auf.

Die schwersten Bestandteile des Rohöls sind zum Beispiel Heizöl und Diesel. Es folgen Schwerbenzine wie Kerosin und Petroleum und schließlich Leichtbenzine, welche wir von den Tankstellen kennen. Übrig bleiben am Ende noch die Gase Ethan, Methan, Propan und Butan. Diese und die Leichtbenzine werden in einem speziellen Destillationsverfahren weiter verarbeitet, um aus ihnen die Grundbausteine für Kunststoffe zu gewinnen.

Arten von Kunststoffen
Generell werden drei Arten von Kunststoff unterschieden.
Thermoplaste sind Kunststoffe, die sich bei einer bestimmten Temperatur verformen lassen und nach dem Abkühlen generell ihre Form beibehalten, jedoch noch zu einem gewissen Grad flexibel sind. Im Alltag findet man sie häufig zum Beispiel in Form von Plastiktüten.
Duroplaste hingegen können nach ihrer Aushärtung nicht mehr verformt werden. Genutzt werden sie unter anderem für die Herstellung von Fernsehergehäusen oder Tupper- Dosen.
Schließlich gibt es noch die Elastomere, die unter Druck oder Dehnung ihre Form kurzzeitig verändern, ihre ursprüngliche Gestalt aber nach Beendigung des Drucks oder der Dehnung wieder annehmen. Zu den Elastomeren zählen beispielsweise Gummibänder.

Diese Vielseitigkeit des Kunststoffes führt dazu, dass er sich in beinahe allen Alltagsgegenständen wieder findet. Überzeugen Sie sich selbst und schauen Sie sich um: entdecken Sie etwas, das nicht zum Teil aus Plastik besteht? Es ist schwer so einen Gegenstand zu finden.

Es gibt im Alltag unzählige Dinge, die uns begegnen. Manche Erdölprodukte wie z.B. Schmieröle begegnen uns im Auto, beim Fahrrad oder anderen alltäglich benutzten Gegenständen.

Bild: pixabay

You may also like...