Die Nachfrage nach Fachkräften in der IT-Branche ist ungebremst hoch. Für das Jahr 2018 ermittelte der Branchenverband Bitkom einen Stellenzuwachs von 3,8 Prozent. Gleichzeitig mahnte der Verband aber auch, dass der Zuwachs durchaus höher sein könnte, wenn mehr Fachkräfte zur Verfügung stünden.
In diesem hart umkämpften Personalmarkt ist es für Unternehmen besonders wichtig, dass ihre zukünftigen Mitarbeiter sie zielgerichtet finden können. Daher kann es sinnvoll sein, wenn Unternehmen ihre Stellenanzeigen regional schalten.
Personalsuche im regionalen Umfeld
Noch immer hält sicher Mythos stark, dass Stellenangebote vor allem eine große Masse von Interessenten erreichen müssen. Die Möglichkeit, mittels des Internets quasi weltweit eine Anzeige zu schalten, ist auf den ersten Blick enorm attraktiv. Gerade in der IT-Branche ist es aber sinnvoll, Stellenangebote regional zu schalten, denn: Die Bewerber wissen meist darum, dass ihre Fähigkeiten beinahe überall gesucht werden.
Im Gegensatz zu anderen Branchen müssen sie sich also weniger die Mühe machen, bundesweit oder sogar international nach Stellenangeboten Ausschau zu halten. Sie können sich bequem in ihrer eigenen Region umschauen und suchen dort nach dem Arbeitgeber, der für sie die besten Konditionen bietet. Das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ist hier, wie die Aussagen von Bitkom treffend zeigen, nach wie vor umgedreht. Nicht die Arbeitnehmer müssen auf eine mühsame Suche gehen, eher sollten die Arbeitgeber darauf achten, dass sie die begehrten Fachkräfte dort erreichen, wo sie abgeholt werden wollen.
Auch Quereinsteiger sind gefragt
Die übergroße Nachfrage der IT-Branche nach Personal hat dazu geführt, dass hier auch Quereinsteiger besonders gern genommen werden. Das liegt auch daran, dass die Studienabbrecherquote in IT-Studiengängen ausgesprochen hoch ist. Der Branchenverband meldete für das Jahr 2018, dass noch immer etwa 50.000 IT-Stellen unbesetzt blieben und mahnte die Politik, die richtigen Ausgangsbedingungen für die Ausbildung von Fachkräften zu schaffen.
Bis dahin werden Unternehmen wohl nach wie vor auch gern Studienabbrecher einstellen, die bereits eine gewisse Affinität für die IT-Branche bewiesen haben. Mit einer fortschreitenden Digitalisierung der Gesellschaft, wie sie sich auch die Bundesregierung vorgenommen hat, dürfte der Bedarf an IT-Fachkräften konstant bleiben oder sogar steigen. Um den Bedarf vorerst gedeckt zu halten, hofft die Chance zudem auf eine politische Weichenstellung, die die Zuwanderung von ausländischen Fachkräften erleichtern soll.
Ohne IT kein Wachstum
Dass die offenen Stellen möglichst besetzt werden, ist eine Grundvoraussetzung für ein stetiges Wirtschaftswachstum – gerade in Deutschland. Das Land, dass seit Jahrzehnten vor allem von seinem Dienstleistungssektor lebt, hat in der Vergangenheit laut Branchenkreisen die Digitalisierung zu langsam vorangetrieben. Wenn andere Länder mit ihren Stellenangeboten attraktiver werden, kann dies dazu führen, dass die dringend benötigten Fachkräfte ins Ausland abwandern.
Eine Personalsuche, die sich vor allem auf regionaler Ebene stark macht, könnte in der Lage sein, diese fatale Tendenz einzudämmen. Wenn die Attraktivität einer Stelle im Ausland größer ist als die individuellen Kosten eines Wohnortwechsels, verliert am Ende die gesamte Branche. Umso wichtiger ist es, dass regionale Stellenangebote von Profis und Quereinsteigern optimal gefunden werden können.