Geringverdiener sind gerade in Deutschland weit verbreitet. Nach Schätzungen der Hans-Böckler-Stiftung verfügt nur etwa jeder Dritte hierzulande über finanzielle Reserven, mit denen er wirtschaften kann. Der Rest hat kein Vermögen oder gar Schulden – und schlägt sich von Monat zu Monat. Selbst mittelgroße Investitionen sind dann nur über eine Finanzierung möglich. Wie kann eine solche Finanzierung für Geringverdiener aussehen?
Kleine Kredite für kleine Wünsche und Notwendigkeiten
Früher nannte man Kredite in geringer Höhe scherzhaft „Hausfrauenkredite“. Insbesondere Hausfrauen waren vor allem in der Nachkriegs-BRD maßgeblich vom Einkommen des Mannes abhängig und konnten sich selbst kaum eigene Wünsche erfüllen. Über eine Mini-Finanzierung war dies aber trotzdem möglich. Heute sind es bei weitem nicht nur Hausfrauen, die von Kleinkrediten profitieren können, wie eine Erklärung dazu auf afinu.de zeigt. Sehr viele Menschen verfügen aus persönlichen oder beruflichen Umständen hierzulande über ein geringes Einkommen, das gerade reicht, um das Nötigste wie die Miete und die Lebenshaltungskosten abzudecken.
Geringverdiener sind etwa auch Rentner, Studenten oder Auszubildende. Diese Personengruppen haben oftmals am Ende des Monats so gut wie keine Reserven übrig. Bereits ein kaputtes Elektrogerät oder eine Heizkostennachzahlung kann sie in ernsthafte Schwierigkeiten bringen. Und natürlich träumen auch Geringverdiener von kleineren Konsumwünschen, die sich sich „einfach so“ in der Regel nicht leisten können. Ein Kleinkredit kann hier Abhilfe schaffen.
Wie funktioniert ein Kleinkredit?
Als Kleinkredit oder Mikrokredit bezeichnet man eine Geldleihe, die einen deutlich geringeren Umfang und meist auch eine deutlich geringere Laufzeit hat als ein „großer“ Kredit. In der Regel handelt es sich bei einem Kleinkredit um Beträge zwischen 500 und 5.000 Euro. Die monatlichen Raten für diese kleinen Beträge lassen sich oftmals sehr weit strecken, sodass selbst Geringverdiener mit 450-Euro-Jobs in der Lage sind, die Kreditschulden Stück für Stück abzubezahlen.
Ein weiterer Vorteil von Kleinkrediten: Sie werden Geringverdienern überhaupt gewährt. Wer ein Einkommen nachweisen kann, das gerade mal ausreicht, um Miete und Haushaltskosten zu bezahlen, der bekommt von keiner Bank einen Kredit gestattet.
Kleinkredite sind aber durchaus möglich. Manchmal entfällt bei den geringen Beträgen sogar die sogenannte Schufa-Prüfung, womit der Kleinkredit auch für Menschen zur Möglichkeit wird, die schon einmal in eine Schuldenfalle geraten sind. Üblicherweise sind dann aber auch die Kosten für diesen Kleinkredit ohne Schufa-Prüfung etwas höher, da die Risiken für das Kreditinstitut dadurch steigen. Wenn Geringverdiener ihre Kosten mindern wollen, können sie der Bank einen Bürgen vorschlagen. Das können beispielsweise die Eltern oder der Ehepartner sein. Die Bank hat damit eine zusätzliche Sicherheit und ist eventuell bereit, die Kosten für den Kredit etwas zu senken.
Natürlich sollte man auch vor Aufnahme eines Kleinkredites abwägen, ob man in der Lage ist, auf den monatlich fälligen Betrag für eine vorübergehende Zeit zu verzichten. Für viele Menschen ist ein Kleinkredit allerdings die einzige Möglichkeit, sich auch Konsumgüter anzuschaffen, die langfristig ihre Lebenshaltungskosten mindern können. So kann ein neuer Kühlschrank etwa in der Anschaffung teuer sein, aber langfristig den Stromverbrauch mindern. Ohne die Möglichkeit eines Kleinkredites wäre es vielen Geringverdienern nicht möglich, solche Anschaffungen überhaupt zu tätigen.