Facility Management in Unternehmen – Gebäudeverwaltung und Instandhaltung

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Lange haftete dem akademischen Beruf des Facility Managers der Ruf an, kaum mehr als ein besser gebildeter Hausmeister zu sein. Dass diese Annahme grundfalsch ist, weiß jeder, der einmal einem Facility Manager bei der Arbeit zusehen durfte. Dieser Text zeigt, wie umfangreich das Aufgabenspektrum im Facility Management sein kann und warum dieser Beruf aus der aktuellen Wirtschaft kaum noch wegzudenken ist.

Was können Facility Manager?

In Deutschland kann man Facility Management mittlerweile an 22 Hochschulen studieren. In erster Linie lernen Facility Manager natürlich, wie Gebäude aufgebaut sind und wie die darin vorkommenden technischen Anlagen – beispielsweise in puncto Brandschutz – funktionieren. Damit sind sie der erste Ansprechpartner wenn es darum geht, Gebäude zu sichern und instand zu halten. Experten für Facility Management können aber noch mehr: Durch ihre akademische Bildung ist es ihnen möglich, veraltete Anlagen zu modernisieren oder unwirtschaftliche Bauweisen aufzudecken und zu verbessern.

Sie können daher erheblich dazu beitragen, die Bewirtschaftungskosten eines Gebäudes oder einer Liegenschaft zu senken. Beispielsweise ist es für Facility Manager durchaus üblich, ein vorhandenes Gebäude auf sein Energieeinsparpotential hin zu überprüfen. Lohnt sich die Anbringung von Solaranlagen? Wann amortisiert sich die Investition?

In den vergangenen Jahren wurden Facility Manager beispielsweise oft dafür beauftragt, Kostenpläne für den Umbau zum Null-Energie-Haus aufzustellen. Sie kennen die fixen und die laufenden Kosten für die entsprechenden Anlagen und können eine gezielte Prognose abgeben, bei welchen Gebäuden sich der Umbau lohnt und bei welchen eine Kostenfalle droht.

Facility Management in Deutschland

Oft wird die Tragweite dieser Branche stark unterschätzt. Ein Blick auf die Zahlen zeigt jedoch, wie wichtig die Servicedienstleistungen von Facility Managern allein in Deutschland mittlerweile geworden sind. Die Branche umfasst derzeit ein Bewirtschaftungsvolumen von 206 Milliarden Euro. Die drei größten Anbieter sind die Bilfinger Facility Services, die Strabag Property and Facility Services sowie die Wisag Facility Service. Kleinere Anbieter machen den Platzhirschen im Facility Management vor allem auf regionaler Eben Konkurrenz.

Durch umfangreiche Bauvorschriften kommt heute fast kein Unternehmen mehr ohne einen Facility Manager aus. Der soll vor allem schnell ansprechbar und flexibel verfügbar sein. Das macht es für Firmenkunden attraktiv, nach regionalen Partnern zu suchen. Da der Beruf des Facility Managers, wie eingangs gezeigt, mittlerweile an vielen Standorten erlernt werden kann, nimmt die Zentralisierung der Dienstleister spürbar ab.

Es gibt aber auch weiter Gründe für Unternehmen, sich mit Facility Management zu beschäftigen, als ‚nur‘ die Gebäudeinstandhaltung: Unter dem sogenannten „Strategischen Facility Management“ versteht man die Auffassung, dass die Strukturierung des Gebäudes ein Teil der Unternehmensstrategie sein kann und beispielsweise die Anordnung von Räumen erheblich zur Produktivitätssteigerung beitragen kann. Auch hier können Facility Manager mit ihrer Erfahrung glänzen und somit sogar dazu beitragen, Unternehmen langfristig wettbewerbsfähiger zu gestalten

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