Digitale Optionen (oder auch binäre Optionen) sind eine moderne Form der klassischen Optionen. Sie sind einfache spekulative Hebelprodukte, die aber über eine besondere Eigenschaft verfügen, die auch für ihre Namensgebung verantwortlich ist. Digitale Optionen funktionieren nach dem Prinzip der binären Logik (nur 0 oder 1), die sich dabei auf Gewinn oder Verlust bezieht. Für den Trader bedeutete dies also: Alles oder Nichts.
Aufgrund dieses einfachen Prinzips werden die Digitalen Optionen auch „Cash-or-Nothing-Options“ genannt. Der Trader spekuliert bei dem Kauf der Digitalen Option darauf, dass ein festgelegtes Kursziel erreicht (Call/Kaufoption) oder eben nicht erreicht (Put/Verkaufsoption) wird. Bei Erfolg wird ein festgesetzter Auszahlungsbetrag (Payoff) ausgezahlt, anderenfalls verfällt die Digitale Option.
Da mit diesem Finanzinstrument sehr schnell auf Marktbewegungen und Trends eingegangen werden kann, werden Digitalen Optionen besonders für den Intraday-Handel verwendet. Dort können auch bei Laufzeiten von nur 30 Minuten Gewinne eingefahren werden. Aber auch längere Laufzeiten sind möglich, z.B. bis zum Ende des Handelstages (End-of-Day Digitale Optionen) oder bis zum Ende der Handelswoche (End-of-Week Digitale Optionen). Längere Laufzeiten sind aber automatisch auch mit einem höheren Risiko verbunden. Desweiteren bieten Digitale Optionen den Vorteil, dass der Trader den Markt nach dem Kauf nicht mehr beobachten und auch nicht auf einen geeigneten Verkaufszeitpunkt warten muss. Denn der Zeitpunkt, an dem die Digitale Option endet, wurde direkt beim Kauf festgelegt. Sie muss deshalb auch nicht wieder verkauft oder glattgestellt werden (One-Way Handel), wodurch die Transaktionskosten um die Hälfte reduziert werden.
Ein weiterer Vorteil ist das beschränkte Risiko, denn anders als bei CFDs (Contracts for Differences) und Futures gibt es keine Nachschusspflicht. Kurzzeitige Kursschwankungen haben keine Auswirkungen, solange der Kurs am Abrechnungszeitpunkt den in der Digitalen Option festgelegten Wert über- oder unterschritten hat. Hat man keinen Erfolg treten, auch anders als bei Optionen oder Futures, keine unlimitierten Verluste auf. Deshalb sind Digitale Optionen für viele so attraktiv.
Digitale Optionen werden häufig für den Devisenhandel getätigt. Aber auch Rohstoff- und Aktienpreis Spekulation sind problemlos möglich. Die Laufzeit sollte dabei aber immer an die Volatilität des entsprechenden Marktes angepasst werden. In Zukunft wird ein weiteres lukratives Geschäft hinzukommen. Das Spekulieren auf Inflationsraten oder Unternehmenszahlen wird besonders interessant, da die Digitalen Optionen nicht verknappt werden können.
Desweiteren gibt es neben der Spekulation auf das Über- oder Unterschreiten eines definierten Kursziels noch zwei weitere Varianten der Digitalen Optionen: Die Boundary (Grenzwert) und die Touch (Berührung) Option. Bei der Boundary-Variante gibt es eine festgelegte Preispanne. Das Kursziel muss sich am Ende der Laufzeit innerhalb bzw. außerhalb dieser Preisspanne befinden. Bei der Touch-Variante wird darauf spekuliert, dass ein definierter Wert während der Laufzeit einmal durchlaufen oder eben berührt wurde. Der Wert am Ende der Laufzeit spielt dabei keine Rolle. Je nach Broker ist der Einstieg in den Handel mit digitalen Optionen schon mit einem geringen Startkapital im niedrigen dreistelligen Bereich möglich. Eine Auswahl der besten Broker findet man auf binoption.de.
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