Dieser Artikel ist Teil der Serie: Kennzahlen
Die Umsatzrendite oder auch Umsatzrentabilität (Englisch: ROS – Return on Sales) beschreibt das, was man als die Profitmarge bezeichnet. Wie viel Gewinn habe ich nach Abzug aller Kosten auf die Sachen gemacht, die ich verkauft habe? Doch warum ist dies nicht die zentrale Kennzahl sondern der ROI? Immerhin habe ich doch einen größeren Erfolg, wenn ich meine Produkte mit einer 20 % Marge als mit einem 5% Profit verkaufe oder nicht? Das stimmt nicht ganz, denn hier spielt der Kapitalumschlag eine Rolle. Wenn ich ein Auto im Monat mit 20 % Gewinn verkaufen kann ist das schlechter als drei Autos mit 10 % Gewinn. Dadurch, dass ich einen höheren Umsatz erziele erhalte ich diesem Fall einen höheren Jahresüberschuss.
Berechnung:
Die Umsatzrendite wird in Prozent angegeben und berechnet mit Gewinn geteilt durch den Umsatz.
ROS = Gewinn / Umsatz
Beispiel:
Ich verkaufe drei Autos zu jeweils 40.000 € mit jeweils einem Gewinn von 10%. Ich habe 36.000 € investiert, um das erste Auto zu bauen und die anderen Autos konnte ich vom Verkaufserlös finanzieren.
Umsatz : 120.000 €
Gewinn: 12.000 €
Umsatzrendite = 12.000 / 120.000 = 10%
ROI = 12.000 / 36.000 = 33,33 %
Realbeispiel VW:
ROI: 6,23 %
Gewinn: 15.799.000.000 €
Umsatz: 159.337.000.000 €
ROS= 15.799 / 159.337 = 9,9%
Bewertung:
Die Gewinnmarge pro verkauftem Auto (und anderer Konzernaktivität) ist also im Durchschnitt 9,9 %. Da der Return on Sales aber kleiner ist als der ROI, erkennt man, dass es für VW länger als ein Jahr dauert, um sein Kapital umzuschlagen. Sie brauchen also diese knapp 10 % Marge, weil sie (relativ) selten ein Auto verkaufen. Bei Joghurtproduzenten zum Beispiel ist das Umgekehrte der Fall. Hier werden oft nur Cent-Bruchteile am einzelnen Becher verdient, aber weil ein Joghurt nach sehr kurzer Zeit bereits verkauft ist, der Umsatz wieder beim Produzenten ist, und er mit diesem Geld einen weiteren Joghurt produzieren kann, werden keine hohen Margen benötigt, um den Ziel-Gewinn zu erreichen.
Die Umsatzrentabilität hängt also sehr stark mit dem erwarteten ROI zusammen. Um so schneller ich umsetzen kann, umso geringer darf meine Marge sein.
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