Wer sein Geld auf einem P2P-Kreditmarktplatz anlegt, muss sich natürlich bewusst sein, dass es möglich ist, dass der Kreditnehmer irgendwann seine Raten nicht mehr zurückzahlen kann. Da die P2P-Kredite nicht mit Wertgegenständen oder anderen Produkten gesichert sind, fehlt mitunter der Ansporn zur Rückzahlung. Fairerweise muss man sagen, dass die meisten Kreditnehmer ihre Raten zurückzahlen – der Anleger sollte sich aber bewusst sein, dass Kreditausfälle jederzeit möglich sind.
Doch derartige Risiken können natürlich gemindert werden – das Zauberwort lautet „Diversifikation“. Wer 1.000 Euro in zehn Kreditprojekte investiert, wird – wenn nur ein einziges Projekt ausfällt – 10 Prozent des Portfolios verlieren. Werden aber 1.000 Euro in 40 Projekte investiert, so verliert der Anleger gerade einmal 2,5 Prozent des Portfolios.
Die falsche Beurteilung
P2P-Kreditmarktplätze arbeiten, wie auch die Banken, mit „Underwriter“. Diese bestimmen über das Ausfallrisiko und die Bonität des Kreditnehmers. Dabei entscheidet der Mitarbeiter über den Zinssatz, wobei dieser auf Grundlage der Bonität ermittelt wird. Doch auch hier besteht die Gefahr, dass die Mitarbeiter eine falsche Beurteilung vorgenommen haben: Wer sich für ein Investment mit einem niedrigen Zinssatz entscheidet, weil er zu Beginn in sichere Projekte investieren möchte, wird – mit viel Pech – einen Kreditnehmer unterstützen, der eine sehr schlechte Bonität hat und somit ein höheres Risiko besteht, dass irgendwann keine Rückzahlungen mehr geleistet werden. Natürlich sind fehlerhafte Bewertungen die Seltenheit, können aber durchaus vorkommen.
Auch P2P-Kreditmarktplätze können Insolvenz anmelden
Der P2P-Kreditmarktplatz kann auch Insolvenz anmelden. Da die P2P-Kredite nicht unter die Einlagensicherung fallen, würde der Bankrott den Totalverlust bedeuten. In den Vereinigten Staaten sind die P2P-Kredite derart populär, dass die Kreditmarktplätze Prosper und Lending Club schon Maßnahmen gesetzt haben, damit die Anleger geschützt sind. Hier gibt es „Backup-Services“, also sogenannte Ersatz-Dienstleister, die die Plattform übernehmen, wenn es zum Bankrott kommt. In Deutschland gibt es das noch nicht. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein P2P-Kreditmarktplatz Insolvenz anmelden muss, ist gering, jedoch nicht zu 100 Prozent ausgeschlossen.
Unvorhergesehene Ereignisse
Natürlich gibt es auch immer unvorhergesehene Ereignisse, die dafür sorgen, dass der Anleger einen Verlust erleidet. Unvorhergesehen Ereignisse sind auch im Rahmen von P2P-Investments möglich – da es sich um eine recht neue Anlageform handelt, muss der Anleger also auch daran denken, dass Unvorhergesehenes möglich sein kann.