Viele, die mit Daten zu tun haben, haben es schon einmal erlebt, dass ein Datenträger nicht mehr gelesen werden konnte und die oft sehr sensiblen Daten für immer verloren scheinten.
Wie so oft gibt es auch in diesem Fall immer zwei wichtige Wege dem Problem entgegenzutreten. Der erste ist ein vernünftiges Backupsystem zu haben, also präventiv zu handeln, der zweite Weg ist bei einem akuten Datenverlust eine professionelle Datenrettung einzuschalten.
Das Backup
Generell gilt, je wichtiger die Daten, umso mehr Sicherheitsvorkehrungen sollten eingesetzt werden. Bei unwichtigen Daten reicht vielleicht ein gelegentliches Backup auf eine CD oder einen USB Stick oder ist bei Computern komplett überflüssig, die sowieso nur für den Internetzugang benutzt werden, die also überhaupt keine rettenswerten Daten beinhalten.
Für alle Daten die aber existenziellen Wert haben, das bedeutet fast alle professionellen Daten aber auch im privaten Bereich zum Beispiel Daten über Versicherungen oder Steuererklärungen, sollten gegen alle Vorfälle gesichert werden.
lokal | global | |
schnell/klein | Flash-Speicher | drop-box etc. |
langsam/groß | Netzwerk-Festplatte | Cloud-services |
Man sollte auf jeden Fall immer gegen den Fall versichert sein, dass einem der Computer kaputt geht, die Festplatte durchbrennt etc. Hier eignet sich am besten ein schneller lokaler Speicher, wie eine USB-Stick oder ähnliches. Dies schützt einen aber nicht gegen einen schwerwiegenden Fall, wie zum Beispiel die Überflutung des Hauses oder der Diebstahl von Notebook und Festplatte. Aus diesem Grund sollte man auch immer zumindest für die wichtigsten Dokumente ein schnelles Backup an einem anderen Ort haben. Hier bieten sich Dienste wie Dropbox an, die über das Internet sich selbst synchronisieren. Allerdings hat man hier nur einem begrenzten Speicherplatz zur Verfügung. Für den normalen Computernutzer reicht ein Backup, das schnell ist aber nicht zu groß sein muss. Nur wer sowohl privat als auch professionell größere Datenmengen sammelt, wie zum Beispiel bei Film- oder Fotoaufnahmen, braucht neben der schnellen Alternative auch eine Möglichkeit große Datenmengen günstig speichern zu können. Da je nach Tätigkeit das Datenvolumen in die Terabyte gehen kann, sind günstige externe Festplatten mit hoher Kapazität auf lokaler Ebene zusätzlich zum schnellen Speicher für die aktuellen und neuesten Daten sicher die beste Option. Eine nichtlokale Möglichkeit ist, die eigene lokale Festplatte auf eine andere zu spiegeln und diese bei einem Freund unterzubringen, oder einen der vielen Cloud-Services von Apple, Google, 1ind1 etc. zu nutzen, die für große Datenmengen allerdings eine nicht unschuldige Monatsgebühr verlangen.
Sollten diese Vorkehrungen jedoch aus irgendeinem Grund versagt haben oder nicht rechtzeitig ergriffen worden sein, kann man die eigene Festplatte einer professionellen Datenrettung übergeben, deren Services in der Regel aber nicht sehr günstig ist.
Je nach Leistung, kostet die Wiederherstellung von nur gelöschten und nicht überschriebenen Dateien um die 50 €, während eine Reparatur von physisch schwer beschädigten Datenträgern bis zu 2000 € kosten kann. Hier gilt es also abzuwägen, ob die Daten den Aufwand wert sind, doch gerade wenn es sich um Unternehmensdaten oder Informationen die rechtlich jederzeit verfügbar sein müssen (zum Beispiel für das Finanzamt) handelt, führt meistens ohne Back-up kein Weg um die Datenrettung herum.
Viele kleinere Probleme, wie zum Beispiel die Wiederherstellung von gelöschten Daten, lassen sich mit den geeigneten Kenntnissen aber schneller und problemloser selber lösen. Ein nicht fachmännischer Umgang mit einem Problem, insbesondere wenn es sich um mechanische Defekte handelt, führt aber oft zu einer weiteren Beschädigung und einem Totalverlust der Daten. Ohne ausreichende Kenntnisse, sollte man also die Finger von dem Datenträger lassen. Um sich diese Kenntnisse anzueignen, kann man Schulungen zur Datenwiederherstellung besuchen, bei denen man lernen kann, welche einfachen Probleme sich wie beheben lassen und bei welchen Symptomen ausgesprochene Vorsicht anzuwenden ist.
Die Verfügbarkeit von Daten wird heutzutage von den meisten Menschen als selbstverständlich angesehen und so überrascht es viele immer wieder, wie aufgeschmissen sie sind, wenn die Technik versagt oder jemand anderes mutwillig Daten zerstört, klaut oder löscht. Es ist also in der heutigen Zeit überaus wichtig, den Leuten bewusst zu machen wie fragil Daten eigentlich sind und das es zu einem verantwortungsvollen Umgang dazugehört, sie zu sichern und zu wissen, wie im Extremfall mit ihnen umzugehen ist.
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