Als BWler weiß man bei Glücksspielen: Die Bank gewinnt immer.
Ebenso wie Versicherungen für Risikoaverse Personen ist (die wir, wie ich denke, im Grunde alle sind) ist Glücksspiel für Risikoafine Menschen. Sie zahlen drauf dafür, dass sie einen Risikoreichen Einkommensfluß haben, anstatt eines geregelten.
Das ist einfach ökonomischer Fakt. Aus mathematischer Sicht macht es keinen Sinn Lotto zu spielen, außer man hat Spaß daran, schöpft also einen Mehrwert aus dem wöchentlichen Verlust, ähnlich wie man Fernsehen oder den Freizeitpark Geld bezahlt. Und manche Menschen hoffen einfach auf den großen Gewinn.
Was wäre wenn man den Spieß umdrehen kann? Wenn man damit Geld verdienen könnte? Ähnlich wie mit Aktien.
Ich habe dies einmal am Beispiel Sportwetten, genauer Fussballwetten analysiert bzw. bin noch dabei. Hier kann man nämlich ein bestimmtes Phänomen ausnutzen: Arbitrage-Wetten. Arbitragehandel gibt es auch bei Aktienmärkten. Dort gibt es sogar Fonds die sich darauf spezialisieren Preisunterschiede bei homogenen Gütern (in dem Fall Aktien) an verschiedenen Märkten auszunutzen. Wenn also eine Aktie in London mehr kostet als in New York, wird die Aktie in New York gekauft und in London verkauft, auf diese Weise gleicht sich der Preis wieder aus. Gäbe es diese Arbitragehändler nicht, hätten die Aktien durchaus unterschiedlichere Preise. Diese Unterschiede sind zwar klein, aber es ist ein sicherer Gewinn, man hat nichts zu verlieren.
Ähnliches kann man mit Wettanbietern machen. Der Gewinn den man bei einer Drei-Wege-Wette erhält hängt von der Quote ab. Spielt also der BVB gegen Werder Bremen gegeneinander wie kommenden Samstag, sehen die Quoten etwa wie folgt aus:
BVB gewinnt: 1,3
Unentschieden: 5
Werder gewinnt: 9
Setzt man 10 Euro auf den BVB und dieser gewinnt, erhält man 13 Euro zurück, also 3 Euro Gewinn. Setzt man daneben, verliert man alles.
Es gibt viele Buchmacher – Wettanbieter -, vor allen Dingen für Sport. Diese haben alle unterschiedliche Quoten. Würde man auf alle Ergebnisse setzen, also einen sicheren Gewinn machen, in der Art, dass man in jedem Szenario die gleiche Menge Geld ausgezahlt bekommt, so erhält man in der Regel etwas über 90 % vom Einsatz wieder. Dies lässt sich mit folgener Formel berechnen: 1/(1/Quote1 + 1/Quote2 + 1/Quote3)
In unserem Beispiel also 1/(1/1,3+1/5+1/9)= 92,6%
Die restlichen 7,4 % sind der Gewinn des Buchmachers.
Diese Quote lässt sich verbessern. Wie gesagt haben verschiedene Wettanbieter unterschiedliche Quoten, sodass in manchen seltenen Fällen die Buchmacher derartig über die Gewinnwahrscheinlichkeiten differenzieren, dass man über 100% erhält. Das bedeutet, man erhält in jedem möglichen Ergebnis einen Gewinn. Dieser Gewinn mag nicht sehr groß sein. Wenn man Glück hat liegt man bei 101 % oder 102%. Dennoch, dies ist eine sichere Verzinsung! Die bekommt man nicht einmal auf dem Sparbuch in einem Jahr, geschweige denn in einem Wochenende.
Nach folgender Formel muss man die Einsätze aufteilen:
Z= Summe aller Quoten^-1 = 1/Quote1+1/Quote2+1/Quote3
E= Einsatz für die Wette (z.B. 100 €)
E1, E2, E3 = Einsatz für Ergebnis 1 bzw. Ergebnis 2 bzw Ergebnis 3 (Gewinn Heimmannschaft, Unentschieden, Gewinn Gast)
E1= E/Z*(1/Quote1)
E2= E/Z*(1/Quote2)
E3= E/Z*(1/Quote3)
Multipliziert man nun alle Einsätze mit der Gewinnquote erhält man, wenn man alles richtig gemacht hat, den oben errechneten Wert (92,6). Dieser muss natürlich über dem Einsatz liegen, sonst macht man in jedem Fall Verlust!
Der Weg zum Reichtum ist also, die vorteilhaftesten Quoten aller Buchmacher zu kombinieren.